EURO 2020
Wellness-Tempel und Sauwetter – "Heute" checkt Seefeld
Am Dienstag checkt das ÖFB-Team in Seefeld ein, "Heute" ist bereits vor Ort. In Tirol erwartet unsere EM-Truppe eine Luxus-Herberge und Regenwetter.
"Ich hatte mit der Hitze Probleme, die Sonne hat richtig runtergebrannt", klagte ÖFB-Ass Christoph Baumgartner nach dem 0:0 gegen die Slowakei. Der Frühsommer bleibt ihm ab sofort erspart. Heute um 14 Uhr fliegt das Team nach Innsbruck, bezieht um 15.30 Uhr das EM-Basis-Lager im luxuriösen Wellness-Tempel Nidum nahe Seefeld – bei Regenwetter und 16 Grad. Erst am Freitag ist laut Prognosen Besserung in Sicht.
Bus ohne Team schon da
Die Hotel-Ausstattung macht das wieder wett: Ein Infinity-Pool, Wellness auf 1.500 Quadratmetern, eine eigene Bibliothek und ein großer Fitness-Raum sollten selbst bei herbstlichen Verhältnissen keinen Lager-Koller aufkommen lassen.
"Heute" machte bereits am Montag einen Lokalaugenschein, entdeckte vor dem Hotel den neu lackierten Mannschaftsbus, der vorab Hunderte Kilos Equipment nach Tirol lieferte.
Die Trainingsplätze liegen drei Kilometer entfernt am Fuße der Toni-Seelos-Skisprungschanze auf 1.200 Metern Seehöhe. Kurz vor der ÖFB-Ankunft wurden noch Sichtschutz-Planen montiert, Werbebanner getauscht – bis vorgestern holte sich der DFB hier den Feinschliff.
Foda haust in großer Suite
Übrigens: Bereits ab 5. Juli, dem Tag vor den Halbfinal-Partien, ist das Nidum-Hotel wieder für jedermann buchbar, davor "gehört" es exklusiv dem ÖFB. Zimmer gibt es ab 129 Euro die Nacht. Falls Sie hausen wollen wie der Teamchef: Foda logiert in einer 118 Quadratmeter großen Suite im siebenten Stock. Die Vorhänge sind absolut blickdicht.
Umzug nach London?
Der definitive ÖFB-Auszug während des Turniers bedeutet aber nicht, dass der Verband seinen eigenen Spielern keine Sensation zutraut. Der Plan sieht vielmehr vor, dass man im Fall der Fälle nach London, wo die finalen Partien stattfinden, übersiedeln würde.
Österreichs Kicker hatten am Montag ein letztes Mal frei, fuhren zu ihren Familien – sofern möglich. England-Legionär Bachmann schaute bei den Eltern in der Nähe von Wr. Neustadt vorbei, Frau und Kinder blieben auf der Insel. "Zum ersten Mal sehe ich meine Kinder längere Zeit nicht. Das ist hart, aber es geht nicht anders“, meinte er.
Baumgartner legte noch einmal das Handy zur Seite, las keine Zeitungen, tankte im Familien-Kreis Energie. "Der eine Tag Schädel abschalten tut sehr gut", verriet er.
In Seefeld war am Montag noch wenig davon zu merken, dass Marko Arnautovic und Co. in den kommenden Wochen in der Stadt sind. Dass sich das ändert, muss bezweifelt werden. Schließlich darf wegen der Corona-Pandemie kein einziges öffentliches Training abgehalten werden, Autogramm- oder Selfie-Jäger haben keine Chance.