Österreich auf Platz drei

Welches Land nimmt Arbeitern am meisten vom Lohn weg?

Laut der neuen Studie der OECD ist Österreichs eines der Länder, die den Arbeitnehmern am meisten Abgaben aufdrängen.

Lukas Leitner
Welches Land nimmt Arbeitern am meisten vom Lohn weg?
Aufgrund der hohen Abgaben fordern die NEOS von der Regierung eine Steuerreform. (Symbolbild)
Giorgio Fochesato / Westend61 / picturedesk.com

Das jährliche Ranking der OECD über die Abgabenbelastung auf Arbeitseinkommen liegt vor. Dabei belegt Österreich den dritten Platz, hinter Deutschland und Belgien. In der Studie "Taxing Wages" wurden alle 38 OECD-Länder untersucht.

Österreich hinter Deutschland und Belgien

In den meisten Länderrankings in der vergangenen Zeit verlor Österreich immer wieder seine Plätze und rutschte weiter nach hinten. Dieses Mal ist es aber anders, denn es gewinnt sogar einen Platz und sitzt mit einer Abgabequote von 47,2 Prozent auf Platz drei, hinter Deutschland (47,9 Prozent) und Belgien (52,7) Prozent.

Hier die Daten genau

Die Ergebnisse der Studie zeigen klar. Ein Durchschnittsverdiener ohne Kinder muss hierzulande im Jahr 2023 ganze 47,2 Prozent von seinem Arbeitgeber bezahlten Lohnkosten an den Staat abliefern. Dabei rechnet die OECD lediglich mit den zwei relevanten Größen, den Lohnkosten und das ausgezahlte Nettogehalt. Dienstgeber- und Dienstnehmerbeiträge werden ignoriert. Der OECD-Schnitt liegt bei 34,8 Prozent.

Grund für den Platzgewinn ist die ungünstige Tendenz des Jahres 2023 für die Arbeitnehmer, denn während die globale Abgabenbelastung sankt, stieg diese in Österreich an, und zwar um ganze 0,29 Prozent. Das führte dazu, dass einerseits der Abstand zu Deutschland und Belgien schrumpfte und Frankreich einen Platz nach hinten gedrängt wurde.

Arbeitnehmer mit Kindern haben es besser

Die Situation für Arbeitnehmer mit Kindern sieht besser aus. Dort sinkt beispielsweise die Belastung bei einem Arbeitnehmer mit zwei Kindern auf 32,8 Prozent. Dort belegt Österreich im Ländervergleich nur mehr den elften Platz, auch wenn es gegenüber dem Vorjahr zwei Plätze dazugewann. Der Durchschnitt hier liegt bei 25,7 Prozent.

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NEOS fordern Steuerreform

Anlässlich der Studie fordern die NEOS jetzt von der Regierung, dass es eine Steuerreform geben muss. "Wie lange wollen die Regierenden noch zuschauen, wie die Mitte immer stärker unter Druck gerät", sagt NEOS-Wirtschafts- und Sozialsprecher Gerald Loacker. Demnach würde Reden alleine nicht reichen. "Arbeit zahlt sich nicht mehr aus, weder für die Arbeitnehmer, noch für die Arbeitgeber, sie zu schlicht zu teuer", heißt es weiter.

Konkret fordern die NEOS dabei "steuerliche Anreize für Vollzeitarbeit" mit einem Vollzeitbonus und einer Steuerbefreiung der Überstundenzuschläge. Dafür muss im Gegenzug aber die Teilzeitförderung jeglicher Art abgeschafft werden. "Wenn es sich für die Menschen wieder auszahlt, mehr zu arbeiten, werden sie es auch tun. Schröpfen wir sie noch länger, wird der Sozialstaat, wie wir ihn kennen, bald unfinanzierbar und Geschichte sein", so Loacker abschließend.

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