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Welche Einsatzbereiche gibt es bei der Polizei?

Wer eine Karriere bei der Polizei anstrebt, kann aus mehreren Einsatzbereichen wählen: Wir stellen diese hier vor und verraten, worauf es ankommt.

Irma Basagic
Die wesentliche Säule der polizeilichen Arbeit ist der Streifendienst.
Die wesentliche Säule der polizeilichen Arbeit ist der Streifendienst.
(Foto: Bundesministerium für Inneres)

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Auf die Frage „Was willst du mal werden?“ antworten heutzutage immer noch viele Kinder: "Polizistin!" bzw. "Polizist!"
Die Faszination, die dieser Beruf ausübt, scheint nach wie vor ungebrochen zu sein.

Wer sich als Polizist*in beruflich verwirklichen möchte, muss einige wichtige – körperliche und mentale –  Voraussetzungen mitbringen und auch bereit sein, diese weiterzuentwickeln.

Doch vor der Bewerbung empfiehlt es sich einen genauen Blick auf die verschiedenen Einsatzbereiche und die Aufgaben, die mit der polizeilichen Arbeit verknüpft sind, zu werfen.

Möchtest du Karriere bei der Polizei machen? Dann bewirb dich bei der Landespolizeidirektion deiner Wahl und starte deine Karriere bei der Polizei!

Informationen über Beruf, Bewerbung, Bewerbungsunterlagen und das Auswahlverfahren findest du unter polizeikarriere.gv.at.

Grundsätzlich gilt: Die Kernaufgabe der Polizei ist die Gewährleistung von Sicherheit und Hilfeleistung. Die wesentliche Säule des Polizeiberufs ist der Streifendienst. Im Zuge dessen fallen verschiedenste Aufgaben an, wie etwa Fahndungen, Verkehrsunfälle, Diebstähle, Todesfälle, Gewaltdelikte und mehr.

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    Ob Führerscheinkontrolle im Rahmen einer Verkehrskontrolle...
    Ob Führerscheinkontrolle im Rahmen einer Verkehrskontrolle...
    Foto: BMI/Gerd Pachauer

    Die Vielfalt der Einsatzbereiche

    Über den Streifendienst hinaus gibt es weitere Einsatzgebiete, für die wiederum weitere Aus- und Fortbildungen nötig sind: Die Bereitschaftseinheit und schnellen Interventionsgruppen zur Unterstützung der Polizeiinspektionen, die Kriminalpolizei, die Landesverkehrsabteilung oder die Polizeidiensthundeeinheit.

    Darüber hinaus gibt es noch viele weitere spannende Einsatzbereiche, wie WEGA, COBRA oder PUMA.

    Die Einsatzbereiche der Polizei im Detail

    1.
    Die Bereitschaftseinheit

    Diese dient der Unterstützung der Polizeiinspektionen. Die Bereitschaftseinheiten stehen den Stadt- und Bezirkspolizeikommanden zur Seite bei Schwerpunktaktionen, Alarmfahndungen und Streifeneinsätzen in den Hotspot-Bereichen.

    Darüber hinaus sind sie im „Großen Sicherheitspolizeilichen Ordnungsdienst“ tätig – das sind Einsätze bei Großereignissen wie etwa Sportveranstaltungen oder Demonstrationen.

    Um bei der Bereitschaftseinheit den Dienst verrichten zu können, müssen die Polizei-Grundausbildung sowie mindestens neun Monate Tätigkeit in einer Polizeiinspektion absolviert werden.

    2.
    Schnelle Interventionsgruppe

    Schnelle Interventionsgruppen dienen zur Unterstützung der Polizeiinspektionen in den Bundesländern. Diese Einheit unterstützt bei Einsätzen mit erhöhtem Gefährdungspotential durch besonders ausgebildete und ausgerüstete Exekutivbedienstete. Wer hier tätig sein möchte, muss sich nach einer mindestens zweijährigen Außendiensterfahrung einem zweiteiligen Testverfahren unterziehen und eine sechswöchige Ausbildung absolvieren.

    Als Bindeglied zwischen dem EKO Cobra und der regulären Streife spielt die Schnelle Interventionsgruppe (SIG) eine wichtige Rolle, um Sonderlagen zu entschärfen. Diese Einheit steht für kurze Reaktionszeiten und hohe Professionalität bei gefahrvollen Einsätzen.

    3.
    WEGA

    Die WEGA (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung) unterstützt die Polizeiinspektionen bei Einsätzen mit erhöhter Gefährdung im Streifendienst (z.B. Festnahmen gewalttätiger Personen) und das Landeskriminalamt bei heiklen Einsätzen, die eine besondere Ausbildung oder Ausrüstung erfordern.

    Die WEGA wird auch im „Großen Sicherheitspolizeilichen Ordnungsdienst (GSOD)“ bei Sportveranstaltungen und Demonstrationen eingesetzt. Eine Bewerbung zur WEGA ist erst mit mehrjähriger Diensterfahrung möglich.

    Übrigens: Die WEGA ist ausschließlich in Wien aktiv. Und: Sie ist die älteste polizeiliche Sondereinheit Österreichs!

    4.
    Landesverkehrsabteilung

    Die Landesverkehrsabteilung überwacht die Einhaltung der Verkehrsregeln. Sie führt Geschwindigkeitsmessungen ebenso wie Kontrollen des Schwerverkehrs durch. Zudem setzt sie entsprechende Maßnahmen ein, um die Bildung von Staus zu verhindern.

    Die wichtigste Aufgabe der Landesverkehrsabteilung: Den Verkehr entsprechend umzulenken und zu leiten. 
    Die wichtigste Aufgabe der Landesverkehrsabteilung: Den Verkehr entsprechend umzulenken und zu leiten. 
    Foto: Bundesministerium für Inneres

    Die Motorradpolizistinnen und Motorradpolizisten der Landesverkehrsabteilung werden darüber hinaus für Lotsungen und protokollarische Aufgaben (z.B. bei Staatsbesuchen) eingesetzt.

    Um mit Rasern auf den Autobahnen Österreichs mithalten zu können, kommen hochmotorisierte Streifen- und Zivilfahrzeuge zum Einsatz.

    5.
    Kriminalpolizei

    Die Kriminalpolizei ermittelt bei schweren Delikten wie Mord, Raub, Sexualdelikten, Einbruch und Betrugsfällen. Brandermittlungen, die Bekämpfung von Menschenhandel, Wirtschaftsdelikten sowie von Suchtmittelhandel fallen ebenso in ihre Zuständigkeit.

    Die Kriminalpolizei führt Ermittlungen sowie Einvernahmen und Hausdurchsuchungen durch. Darüber hinaus gehört die umfangreiche Tatortarbeit etwa nach Einbrüchen oder Gewalttaten zu den Aufgaben der Kriminalbeamtinnen und Kriminalbeamten.

    Im Beitrag „Die Kriminalpolizei: Aufgaben und Karrieremöglichkeiten“ kannst du mehr über diesen Einsatzbereich lesen.

    6.
    Polizeidiensthundeeinheit

    Die Polizeidiensthundeeinheit ist im Streifendienst tätig und unterstützt bei Amtshandlungen, die einen "Stöbereinsatz" des Diensthundes nach gefährlichen Tätern, aber auch nach bestimmten Stoffen (z.B. Drogen, Sprengstoff, Bargeld) erfordern.

    Um Polizeidiensthundeführer zu werden, muss man nach einigen Jahren Praxiserfahrung in einer Polizeiinspektion ein Auswahlverfahren und eine umfangreiche Ausbildung gemeinsam mit dem Diensthund absolvieren.

    7.
    PUMA

    Die PUMA ist die Abteilung für Fremdenpolizei und Anhaltevollzug der österreichischen Polizei. Diese kontrolliert zum Beispiel an Staatsgrenzen den Eisenbahnverkehr oder übernimmt in Wien die Betreuung und Bewachung von Häftlingen.

    8.
    EKO COBRA/DSE

    Diese Spezialeinheit rückt unter anderem bei Geiselnahmen oder besonderen Gefährdungslagen an. Wer hier Karriere machen möchte, muss ein erneutes Auswahlverfahren durchlaufen und mehrere Jahre Berufserfahrung vorweisen.

    Interesse? Jetzt bewerben!
    Unter dem Motto „Die Polizei – starkes Team, starker Job“ sucht die österreichische Polizei Nachwuchs. Informationen über Beruf, Bewerbung, Bewerbungsunterlagen und das Auswahlverfahren findest du unter polizeikarriere.gv.at.

    Was muss ich bei der Bewerbung beachten?

    Wichtigste Voraussetzungen: Um sich bewerben zu können, sind bestimmte Voraussetzungen gegeben: Unter anderem ist das die österreichische Staatsbürgerschaft, eine persönliche und fachliche Eignung, ein einwandfreier Leumund sowie ein Mindestalter von 18 Jahren.

    Die polizeiliche Grundausbildung dauert zwei Jahre. 
    Die polizeiliche Grundausbildung dauert zwei Jahre. 
    Foto: Bundesministerium für Inneres

    Einreichen der Dokumente: Wenn diese erfüllt sind, dann müssen erforderliche Dokumente vorgelegt werden, wie etwa ein österreichischer Reisepass, Motivationsschreiben und Sicherheitserklärung.

    Auswahlverfahren: Bei Bewerbungen zur österreichischen Polizei kann man im Vorfeld selbst überprüfen, ob man die allgemeinen Voraussetzungen erfüllt und sich mittels One-Klick-Verfahren über die Jobbörse der Republik bewerben. Im Anschluss wird ein Link zugeschickt, wo eigenständig ein Termin für den ersten Prüfungstag gebucht werden kann.

    Im Rahmen des Auswahlverfahrens zur Polizei geht es darum, die passenden Personen für den Polizeiberuf zu identifizieren. Aufgrund dessen, dass der Beruf einer Polizistin beziehungsweise eines Polizisten sehr vielfältig ist, ist auch das dazugehörige Auswahlverfahren vielseitig: Es wird unter anderem die kognitive Eignung, die persönlichen Kompetenzen und die körperlichen Voraussetzungen zur Berufsausübung festgestellt.

    Das Auswahlverfahren besteht aus zwei Testtagen und umfasst am ersten Testtag die psychologische Eignungsdiagnostik und das klinisch psychiatrische Verfahren.

    Die im Rahmen des ersten Testtages erbrachten Leistungen werden mit Punkten bewertet. Die hierbei erreichten Punkte werden für die Besten-Reihung herangezogen.

    Am zweiten Testtag finden die ärztliche Untersuchung und das Aufnahmegespräch statt.

    Die Grundausbildung

    Nach dem Auswahlverfahren steht die Grundausbildung an. Diese dauert zwei Jahre und ist eine Mischung aus Theorie und Praxis.

    Das Ziel der Ausbildung ist es, Handlungssicherheit in verschiedensten Situationen und umfassendes Wissen zu erlangen. Inhalte sind beispielsweise persönlichkeitsbildende und kommunikative Elemente, Psychologie, Rechtsmaterie, Kriminalistik und angewandtes Einsatztraining.

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      Das Ziel der Ausbildung ist es, Handlungssicherheit in verschiedensten Situationen und umfassendes Wissen zu erlangen.
      Das Ziel der Ausbildung ist es, Handlungssicherheit in verschiedensten Situationen und umfassendes Wissen zu erlangen.
      Foto: BMI/Gerd Pachauer

      Der Grundausbildung folgt der gemeinsame Startpunkt für die Polizeikarriere: Der Streifendienst. Hier werden umfassende persönliche und fachliche Kompetenzen wie Belastbarkeit, Problemlösungskompetenz, Teamfähigkeit und systemisch-methodisches Vorgehen erworben, die zur Ausübung dieses Berufs erforderlich sind. Diese schaffen auch die Rahmenbedingen für weitere Karriereschritte, etwa einem Einsatz in der Sondereinheit wie WEGA.

      Neues zur Grundausbildung: Ab Sommer 2023 werden nach abgeschlossener Grundausbildung die Kosten des Führerscheins bis zu einem Maximalbetrag von 1.400 Euro ersetzt.

      Polizist im Einsatz. 
      Polizist im Einsatz. 
      Foto: Bundesministerium für Inneres

      Weiters wurden die Richtlinien für sichtbare Tattoos gelockert: Diese sind nun erlaubt, solange sie mit dem Polizeiberuf vereinbar sind und nicht dem Verbots-, Abzeichen- oder dem Symbolgesetz widersprechen.

      Zahlen – Daten – Fakten zur Polizeiarbeit:
      - Derzeit sind über 30.000 Exekutivbeamte bei der Österreichischen Polizei aktiv
      - Ausbildung: findet in der Sicherheitsakademie als zentrale Aus- und Fortbildungseinrichtung des BMI statt.
      Grundausbildung (2 Jahre)
      Basisausbildung Theorie: 12 Monate
      Berufspraktikum I Praxis: 3 Monate
      Vertiefung & Dienstprüfung Theorie: 5 Monate
      Berufspraktikum II Praxis: 4 Monate
      Weitere Informationen zur österreichischen Polizei findest du hier: www.polizei.gv.at sowie im neuen Kommunikationskanal, dem offiziellen Polizei-Podcast "Funkspruch an Alle"

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