Stift Klosterneuburg
Weingutsfest – So wird der Wein nach dem heißen Sommer
Zwei Tage lang hieß es auf Österreichs ältestem Weingut: ein Hoch auf die Traube. Dabei gab es auch gleich einen Ausblick auf den nächsten Jahrgang.
Geschichte im Glas, das hatten die Besucher am 7. und 8. September 2024 am Weingut Stift Klosterneuburg wahrlich. Während des traditionellen Weingutsfests zwischen Vinothek und den ehrwürdigen Mauern des Stiftes wurde das vielfältige Wein-Sortiment des ältesten Weinguts Österreichs verkostet – das weit entfernt ist vom altbekannten Messwein.
Doch auch den Säften des Stiftes wurde eine Bühne geboten und an der Sektbar gab es den einen oder anderen Aha-Moment. Hier schmeichelten wie beim Wein, Klassiker, wie der Klostersekt und Spezialitäten, wie der Grüne Veltliner Reserve brut die Gaumen.
Der nächste Jahrgang unter den Füßen
Währenddessen kamen unter den Füßen des Publikums bereits die diesjährigen Trauben aus dem Weinberg im Presshaus an. Eine Premiere für Peter Frei, der erst seit April die Leitung des Obst- und Weingutes innehat: "Wir haben mitten in der Lesezeit zu Traube, Tracht und Wein geladen, um die Vielfalt der Traube zu feiern. Die kleinen Früchte sind ja die Geschmackshelden unserer Weine, Sekte und Säfte."
„Gute Qualität mit geringerem Säuregehalt.“
Ganz nebenbei verriet er auch schon, was man vom nächsten Jahrgang erwarten kann: "Die Trauben der Klosterneuburger Rieden sind wegen der vielen Sonnentage heuer früher reif, weisen eine gute Qualität mit geringerem Säuregehalt auf und werden für geschmacklich runde Weine sorgen."
Blick in den Weinkeller
Doch was wäre ein Weingutsfest, ohne einen Blick in die ehrwürdigen Kellergewölbe unter dem Stift werfen zu können? Das brachte Propst Anton auf den Punkt: "Es erfreut uns sehr, dass wir an diesem Wochenende die Türen unseres geschichtsträchtigen Weinguts für alle öffnen." Drei Stockwerke tief unter der Erde warten nicht nur eine kühle Brise, sondern auch 900 Jahre alte Geschichte.
Hier wird in einem 600 Meter langen Rundgang der Weg der Traube nachgezeichnet. Von der Sala terrena, wo die acht Atlanten von Lorenzo Mattielli die Besucher empfangen, geht es über eine Treppe zum Presshaus, von dort führt eine Wendeltreppe in den Gärkeller mit seinen großen Eichenfässern, weiter geht es in den Barock-Keller.
Zwei weitere Stockwerke tiefer steht man im Barrique-Keller mit seinen 200 kleinen Eichenfässern und mehreren Meter dicken Wänden. Während des Zweiten Weltkrieges boten die Kellergewölbe so nicht nur dem Wein und der Bevölkerung Schutz, sondern auch zahlreichen Kunstwerken, die eingemauert in den vielen Winkeln die Jahre unbeschadet überdauerten.
Auf den Punkt gebracht
- Das Weingutsfest im Stift Klosterneuburg bot den Besuchern am 7 und 8 September 2024 eine Verkostung des vielfältigen Wein-Sortiments des ältesten Weinguts Österreichs und einen Ausblick auf den nächsten Jahrgang
- Neben Weinproben und einer Sektbar konnten die Gäste auch die historischen Kellergewölbe besichtigen, die tief unter der Erde 900 Jahre alte Geschichte und den Weg der Traube nachzeichnen