25.000 Liter vor Ablauf
Weinflächen gerettet – doch jetzt will niemand den Saft
2021 wurden im Burgenland elf Hektar Weingartenfläche vor der drohenden Rodung gerettet. Den Traubensaft will nun aber niemand mehr haben.
Das sonst so trinkfreudige Burgenland wird faul – zumindest was den Weinkonsum betrifft, wie es scheint. Das ging sogar so weit, dass einigen Weingärten die Rodung drohte.
25.000 Liter Traubensaft ohne Abnehmer
Konkret ging es um eine elf Hektar große Fläche im Pinkatal. Der Naturpark Weinidylle sollte gerodet werden. Mit einer Rettungsaktion konnte man die Rebflächen schützen. Die Weingärten wurden vom Naturpark gepachtet und bewirtschaftet, berichtet die "Kronen Zeitung". Daraus wollte man aber keinen Wein herstellen, sondern Traubensaft.
Und genau dieser wird nun zum Problem. Denn die insgesamt 25.000 Liter Traubensaft warten immer noch auf Abnehmer. Knapp drei Jahre später wollte sie noch niemand haben. Der Saft droht mit Ende des Jahres seine Haltbarkeit zu verlieren.
Aus für Projekt Naturpark
Das Projekt Traubensaft stand von Anfang an vor Herausforderungen. Zuerst zerbrach der Deal mit dem StartUp "MyAcker", auch ein Crowdfunding-Projekt scheiterte. "Der Absatz an Buschenschänken und den 'my burgenland Shop' ist zu wenig", erklärt Johann Weber, Obmann des Naturparks gegenüber der "Krone". Außerdem sei Traubensaft wesentlich teurer als zum Beispiel Apfelsaft
Weil nicht genug verkauft wurde, musste inzwischen dennoch ein Teil der damals gepachteten Fläche gerodet werden. Ein weiterer Teil wird bereits nicht mehr bewirtschaftet, einzelne Flächen wurden auch schon verkauft. Für das Projekt bedeutet das ein mögliches Aus. In einem letzten Versuch will man jetzt auf Verhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel setzten. Aktuell kann man den Saft im Naturpark kaufen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Im Burgenland wurden elf Hektar Weinfläche vor der Rodung gerettet, aber nun findet sich kein Abnehmer für den Traubensaft, der Ende des Jahres abläuft
- Da bisherige Vermarktungsversuche gescheitert sind, hofft das Projekt nun auf Verhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel, um eine Lösung zu finden