Wien

"Wehr dich nicht" – So hielt Wiener Frau 3 Tage gefange

Mit einem Taser und einer Pistole soll eine Wienerin tagelang festgehalten worden sein, bevor sie floh. Die verdächtigen Brüder bestreiten alles.

Christian Tomsits
Tatort: Der Gemeindebau "Bebelhof" in Wien-Meidling.
Tatort: Der Gemeindebau "Bebelhof" in Wien-Meidling.
Sabine Hertel

Ein echtes Martyrium soll eine 33-Jährige in Wien-Meidling erlebt haben. Die Wienerin gibt an, von 9. bis 11. Juli im Gemeindebau Bebelhof bei einem Bekannten eingesperrt und mehrfach vergewaltigt worden zu sein, wir berichteten. Unter Tatverdacht: Der Wohnungsmieter (31).

Kabelbinden, Klebeband und Waffen

Nun fand die Einvernahme des Opfers statt: "Ich wurde mit Kabelbindern an Knien und Händen gefesselt, mein Mund wurde mir mit Klebeband zugeklebt", so die Frau. "Je weniger du dich wehrst, desto schmerzloser wird es", soll der 31-Jährige mit einer Schreckschusspistole und einem Elektroschocker in den Händen gedroht haben, bevor er über sie herfiel. Am dritten Tag lockerten sich die Fesseln. Das nutzte die Frau, um heimlich zu entkommen.

Das Anwaltsduo Veronika Ujvarosi und Daniel Mozga (r.) boxte den jüngeren Bruder aus der U-Haft.
Das Anwaltsduo Veronika Ujvarosi und Daniel Mozga (r.) boxte den jüngeren Bruder aus der U-Haft.
zVg

"Sie ist weg, komm her", befahl der 31-jährige seinem Halbbruder per Anruf aufs Handy. Der 21-Jährige wird nun verdächtigt, Wache gehalten zu haben: "Ich dachte, sie war seine Freundin. Dann war aber alles voller Polizei", wunderte sich der Mandant, der von Veronika Ujvarosi und Daniel Mozga verteidigt wird. Passanten fanden die verletzte Frau am Gehsteig. Die beiden Brüder wurden festgenommen.

Die Anwälte konnten den Jüngeren jedoch rasch aus der U-Haft holen – kein dringender Tatverdacht, aber Anzeige auf freiem Fuß. Doch die DNA-Gutachten im Fall stehen noch aus. Der Ältere spricht indes von einvernehmlichen "SM-Spielen", in seiner Wohnung fanden Beamte jedoch ein ganzes Waffenarsenal inklusive 2.000 Schuss. Für alle gilt die Unschuldsvermutung, die Ermittlungen dauern an.

Bist du von häuslicher Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe 
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133

Weitere Ansprechpartner:
Frauenhelpline: 0800 222 555
Wiener Interventionsstelle/Gewaltschutzzentrum: 0800 700 217
Opfer-Notruf: 0800 112 112
Notruf des Vereins der Wiener Frauenhäuser: 05 77 2

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    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS