Streit in Italien

Wegen Polen! Alfa Romeo darf Auto nicht "Milano" nennen

In Italien sorgt ein Namensstreit für Schlagzeilen. Alfa Romeo sieht sich gezwungen, das neue Fahrzeug umzutaufen. Das hat mit Polen zu tun.

Maxim Zdziarski
Wegen Polen! Alfa Romeo darf Auto nicht "Milano" nennen
Der Junior (ehemals Milano) ist Alfa Romeos erster kleiner SUV und zugleich der erste rein elektrische Alfa Romeo.
Alfa Romeo

Es ist wohl eine der kuriosesten Streitigkeiten in der Automobilgeschichte: Die italienische Regierung will Alfa Romeo den Namen eines neuen Autos verbieten. Die Rede ist vom neuen City-SUV mit dem Namen "Milano". Der italienische Hersteller ist seit Jahrzehnten für seine emotional aufgeladenen Fahrzeuge bekannt.

Tribut an Heimatstadt

Dementsprechend befragte man auch die Öffentlichkeit, wie der neue Alfa heißen sollte. Der Favorit war ganz klar "Milano" - damit wollte man auch der italienischen Heimatstadt des Herstellers Hochachtung ausdrücken. Immerhin begann dort 1910 die Geschichte von Alfa Romeo.

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    Der Junior ist Alfa Romeos erster kleiner SUV und zugleich der erste rein elektrische Alfa Romeo.
    Der Junior ist Alfa Romeos erster kleiner SUV und zugleich der erste rein elektrische Alfa Romeo.
    Alfa Romeo

    Alfa wird in Polen gebaut

    Einem italienischen Regierungsvertreter passte das allerdings gar nicht. Er war der Meinung, dass diese Namensgebung gesetzlich verboten sei, da der SUV nicht in Italien gebaut wird. Ein Gesetz besagt nämlich, dass italienisch klingende Produkte eben auch dort hergestellt werden müssen – das soll laut der Regierung auch für Autos gelten. Da der Alfa Romeo "Milano" jedoch im polnischen Werk in Tychy vom Band läuft, wäre das gesetzeswidrig.

    Neues Modell muss umbenannt werden

    Der Automobilhersteller sieht das naturgemäß anders, möchte einen langjährigen Streit vor Gericht jedoch vermeiden und ein "Klima der Entspannung fördern", heißt es in einer Presseaussendung. Aus diesem Grund wird der Name des Milano nun auf Alfa Romeo Junior geändert.

    "Wir sind uns vollkommen bewusst, dass diese Episode in der Geschichte der Marke erinnerlich bleiben wird. Es ist eine große Verantwortung, aber gleichzeitig auch ein aufregender Moment. Die Wahl des Namens 'Alfa Romeo Junior' ist durchaus selbstverständlich, da er eng mit der Geschichte der Marke verbunden ist und von Anfang an zu unseren Favoriten und zu den Publikumslieblingen gehörte", so Jean-Philippe Imparato, CEO bei Alfa Romeo.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die italienische Regierung verbietet Alfa Romeo die Verwendung des Namens "Milano" für ihr neues Fahrzeug, da es nicht in Italien hergestellt wird
    • Als Kompromiss benennt Alfa Romeo das Fahrzeug in "Alfa Romeo Junior" um, um das "Klima der Entspannung zu fördern" und einem möglichen Rechtsstreit aus dem Weg zu gehen
    zdz
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