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Wegen Omikron kehrt Pflegerin aus der Pension zurück
Knapp ein halbes Jahr war Angelika Bruny in Pension, nun ist die ehemalige Stationsleiterin am Landesklinikum Korneuburg wieder im Einsatz.
Lange konnte Angelika Bruny ihren Ruhestand nicht genießen. Wegen der drohenden Omikron-Welle ist die Niederösterreicherin aus der Pension in ihren alten Beruf zurückgekehrt. "Als der Anruf kam, habe ich nicht gezögert", erzählt die 60-Jährige im Gespräch mit "Heute". Die Landesgesundheitsagentur kontaktiert seit einem Monat Ärzte und Ärztinnen, sowie diplomierte Pflegekräfte, die seit dem 1. Jänner 2017 in Pension gegangen sind. Dabei handelt es sich um etwa 1.000 Personen. Bisher sind 50 pensionierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus der Pension in ihre Jobs zurückgekehrt. "Ich habe den Vertrag für ein halbes Jahr unterschrieben. Aber wenn ich länger gebraucht werde, ist das auch kein Problem", so Bruny.
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"Glaube, dass durch Omikron noch eine Welle kommt"
Insgesamt 42 Jahre lang hat die Niederösterreicherin im Pflegebereich gearbeitet. "Zehn Jahre war ich in Wien tätig. 32 Jahre waren es in Korneuburg." Im Juli 2021 ist Bruny, die im Landesklinikum Korneuburg als Stationsleiterin tätig war, in Pension gegangen. "Ich hab lange überlegt, ob ich gehen soll, weil es keine Nachfolge gab. Aber ich dachte dann, dass 42 Jahre genug sind." Nun ist die 60-Jährige wieder im Dienst. "Ich glaube, dass durch Omikron noch eine Welle auf uns zukommt."
„"Es war wirklich schlimm. Wir hatten viele wirklich kranke Menschen auf der Station. Dieser Aufwand war sogar für mich, die viel stemmen kann, herausfordernd. Man wusste nicht, ob der Dienstplan für die kommende Woche halten wird, oder ob man doch für Kollegen einspringen muss. In der Zeit gab es auch keinen Urlaub."“
Die Auswirkungen von Omikron sind im medizinischen Bereich bereits spürbar. "Wir hatten viele Krankenstände, K1-Absonderungen, dann Covid-infiziert und andere Erkrankungen. Die Belastungssituation schlägt sich nieder, das waren schwierige Zeiten, die es zu überwinden galt und die Mitarbeiter, die verblieben sind, nehmen immer noch sehr viel auf sich", erzählt Erich Glaser, Pflegedirektor des Landesklinikum Korneuburg-Sotckerau.
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Diese Belastung hat auch Bruny in den knapp zwei Jahren Pandemie am eigenen Leib erfahren. "Es war wirklich schlimm. Wir hatten viele wirklich kranke Menschen auf der Station. Dieser Aufwand war sogar für mich, die viel stemmen kann, herausfordernd. Man wusste nicht, ob der Dienstplan für die kommende Woche halten wird, oder ob man doch für Kollegen einspringen muss. In der Zeit gab es auch keinen Urlaub", berichtet die Niederösterreicherin.
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Nicht alle Kollegen und Kolleginnen würden, so wie Bruny, sofort wieder in den Pflegebereich zurückkehren. "Es sind einige Kolleginnen gegangen. Eine hat gekündigt, weil sie nicht mehr konnte. Sie war dazu noch alleinerziehend."