Haariger Streit

Wegen neuer U-Bahn soll Friseurin jetzt ausziehen

Haariger Streit um einen Frisörsalon in Wien-Hernals: Haarstylistin Natasa soll ihr Geschäftslokal räumen, Hilfe kommt nun von einer Star-Anwältin.

Thomas Peterthalner
Wegen neuer U-Bahn soll Friseurin jetzt ausziehen
Natasa soll ihr Geschäftslokal räumen – auch Hund "Sunny" muss gehen.
Sabine Hertel

Der Bau der U5 startet am Elterleinplatz in Wien-Hernals zwar erst Ende 2026, doch schon jetzt gibt es Aufregung. Um Platz für die neue U5-Station zu schaffen, kauften die Wiener Linien heuer ein Gründerzeithaus an der Ecke Elterleinplatz und Hernalser Hauptstraße. Laut "Gewinn" wurden dafür 8,88 Millionen Euro bezahlt. Das Gebäude soll abgerissen werden, die Mieter müssen zuvor ausziehen, daraunter auch beliebte Geschäfte und ein Frisörsalon. Das sorgt nun für Krisenstimmung.

"Ich habe einen Schock bekommen"

Haarstylistin Natasa K. (47) flatterte bereits im März ein Räumungsbescheid ins Postkastl. "Ich habe von der Hausverwaltung die Nachricht bekommen, dass ich ausziehen muss", erklärt sie. Die Wienerin betreibt den Salon in der Hernalser Hauptstraße schon seit 13 Jahren. "Ich bin Alleinerzieherin. Ich habe einen Schock bekommen. Hier geht es um meine Existenz", erklärt sie verzweifelt.

Hilfe von Star-Anwältin Astrid Wagner

"Bei dem Gespräch mit der Hausverwaltung habe ich geweint. Ich habe so viele Kunden. Seit drei Jahren bin ich von meinem Mann getrennt, er ist in Serbien. Es geht hier auch um meine Tochter Angela (6) und meine zwei Hunde Sunny und Kiki." Hilfe bekommt die Frisörin nun von Star-Anwältin Astrid Wagner.

Star-Anwältin Astrid Wagner hilft nun Frisörin: "Wir fordern 300.000 Euro für den Auszug."
Star-Anwältin Astrid Wagner hilft nun Frisörin: "Wir fordern 300.000 Euro für den Auszug."
Denise Auer

Anwältin will 300.000 Euro für Frisörin

"Den Mietern werden derzeit 5.000 bis 8.000 Euro angeboten, damit sie ausziehen", erzählt Wagner. Das sei aber viel zu wenig. "Meine Mandantin wird nicht ausziehen. Da müssen uns die Wiener Linien schon klagen. Wir fordern 300.000 Euro für die Räumung, denn sie hat einen großen Kundenstock und sehr viel Geld in das Geschäft investiert."

Streit um Mietrückstände

Die Wiener Linien spielen den Ball zurück. Das Mietverhältnis mit Natasa K. sei nicht wegen der U5-Baustelle, sondern "wegen Mietrückständen und unregelmäßiger Zahlungen" bereits von der Voreigentümerin des Hauses aufgelöst worden.

Kein Streit-Ende in Sicht

"Es gibt keine Mietschulden mehr, die Behauptung ist unfassbar", ärgert sich Wagner. "Das ist völliger Nonsens." Natasa K. habe dem damaligen Vermieter nach Zahlungsschwierigkeiten in der Corona-Zeit sogar zu viel Geld für die Miete überwiesen. "Es gibt einen kleinen Überhang." Das sei auch am Montag (7.10.) ein Thema am Bezirksgericht gewesen, wo aktuell deshalb ein Verfahren läuft. Ihre Mandantin werde den Frisörsalon nicht kampflos aufgeben. Der Streit wird sich also noch länger hinziehen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein haariger Streit um einen Frisörsalon in Wien-Hernals: Haarstylistin Natasa K
    • soll ihr Geschäftslokal räumen, da das Gebäude für den Bau der U5 abgerissen werden soll
    • Trotz eines Räumungsbescheids und angeblicher Mietrückstände kämpft Natasa K
    • mit Unterstützung von Star-Anwältin Astrid Wagner um eine Entschädigung von 300.000 Euro, da die bisherigen Angebote der Wiener Linien als unzureichend angesehen werden
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