Schweinefleisch selten
Wegen Moslems in Schulen – "in Wien regiert die Pute"
Zu viel Schweinefleisch an Schulen stößt Islamvertretern in Slowenien sauer auf. Warum das hier kein Thema (mehr) ist, weiß Kolumnist Niki Glattauer.
Zuerst eine Russisch-/Französisch-Professorin, die in einem Poly Mathe unterrichten muss; dann eine geprüfte Mathe-Lehrerin, die gegen ihren Willen mit allen ihren Stunden im Deutschförderunterricht eingesetzt wird.
Freizeitlehrerin unterrichtet Sonderpädagogik!
Und jetzt drückt man in Wien einer frisch ausgebildeten Freizeit(!)pädagogin eine Stelle als "Sonderschullehrerin für behinderte und verhaltensauffällige Kinder" aufs Aug’ (0-Ton in einem Mail an mich). Mir schreibt ihr entsetzter Kollege: "Ich frage mich, mit welchen Methoden ein von der Stadt Wien eingesetzter Verein ("Bildung im Mittelpunkt") Leute zur Ausbildung als Freizeitpädagogen heranlockt, um sie dann für Tätigkeiten, die mit der Ausbildung überhaupt nichts zu tun haben, schwierigsten Integrationsklassen zuzuweisen."
Und: "Ich sehe, wie es die Frau psychisch fertig macht, und es ist zum Schaden der beeinträchtigten Kinder, welche Lehrer mit Ausbildung zum Sonderpädagogen verdienen." Dem ist nichts hinzuzufügen.
Note: Nicht genügend
Schul-Essen: "In Wien regiert die Pute..."
Bringt ein neuer Bildungsminister eine neue Schul-Politik? Blicke in zwei Nachbarländer zeigen Möglichkeiten. Zuerst nach Slowenien, wo’s ums Schulessen geht. Dort hatte die Islamische Gemeinschaft des Landes bemängelt, dass es in den Schulen zu viel Schweinefleisch gebe. Eine Nachrichtenagentur zitierte Islam-Sprecherin Ela Porić: "Wir haben sieben Wochen lang die Speisepläne analysiert und festgestellt, dass es im Schnitt zwei bis drei Mal pro Woche Schweinfleisch gibt, was auch nicht den Richtlinien einer gesunden Ernährung entspricht." Muslimischen Kindern bleibe als Alternative oft nur ein Stück Brot und ein Apfel. Reaktion jetzt der Bildungsbehörde: Schulen seien keine Restaurants, "der Speiseplan entspreche den Gebräuchen der slowenischen Gesellschaft." Launiger Kommentar jenes Kollegen mit Jugo-Wurzeln, der mir diese Geschichte gesteckt hat: "Wir wären schon froh, wenn es in unserer Schule ein Mal in der Woche Schweinefleisch gäbe. Aber in Wien regiert die Pute."
In der Schule nicht brav? "Putz den Park!"
In Italien wurde letzte Woche ein Gesetz verabschiedet ("Heute" berichtete), wonach Schüler mit negativen Verhaltensnoten künftig mit Sozialstunden in externen Einrichtungen (z. B. Putzen im Park) bzw. sogar mit dem Wiederholen des ganzen Schuljahres bestraft werden können. Dafür wurden die alten Betragensnoten 0 bis 10 aus der Mussolini-Zeit wieder eingeführt. 0 bis 5 sind "negative" Noten, 6 bis 10 "positive". Wer ab der Mittelstufe unter einem 5er bleibt, kann sitzen bleiben. Noch mit einem 6er, so im Gesetzestext, werde es eine Strafarbeit im Sinne einer "aktiven und unterstützenden Bürgerschaft" geben. Hm.
Ob sich die Bewerberinnen für die neu ausgeschriebene Stelle als Wiener Bildungsdirektorin (drei Damen, ein Herr) mit solchen Ideen anfreunden können? Am kommenden Donnerstag sind die Hearings...
Note 0 oder 10?
Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten. Mail bitte an: [email protected]
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Auf den Punkt gebracht
- Der Artikel thematisiert die Herausforderungen und Missstände im Wiener Schulsystem, darunter die unzureichende Qualifikation von Lehrkräften und die problematische Zuweisung von Freizeitpädagogen zu Sonderpädagogikstellen
- Zudem wird ein Blick auf die Schulpolitik in Slowenien und Italien geworfen, wobei in Slowenien die islamische Gemeinschaft zu viel Schweinefleisch in Schulessen kritisiert und in Italien ein neues Gesetz zur Bestrafung von Schülern mit negativen Verhaltensnoten eingeführt wurde