Sport
Weg aus Happel-Stadion? ÖFB droht Stadt Wien
ÖFB-Boss Leo Windtner fordert vehement ein neues "Nationalstadion". Bis dieses steht, will er auch vermehrt in die Bundesländer ausweichen.
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass das 1931 errichtete und 2008 zuletzt renovierte Ernst-Happel-Stadion im Wiener Prater nicht mehr zeitgemäß ist.
"Die Voraussetzungen, die wir heute im Ernst-Happel-Stadion vorfinden, sind nicht mehr mit internationalen Maßstäben vergleichbar", spricht ÖFB-Präsident Leo Windtner in der Sky-Sendung "Talk & Tore" Klartext. "Das ist ein Faktum, das ist keine Kritik, die ich hier üben will, aber das müssen wir so zur Kenntnis nehmen. Speziell zur kalten Jahreszeit sind die Bedingungen hier einfach nicht einladend."
Zwei Faktoren für neue Arena entscheidend
Abhilfe soll der Bau eines neuen "Nationalstadions" schaffen. "Budapest baut ein Fußballstadion für 68.000 Besucher", weiß Windtner. "Belgrad eines für 60.000. Wenn diese Volkswirtschaften es zustande bringen, dann müsste es auch in Österreich möglich sein, ein dringend notwendiges Nationalstadium in Angriff zu nehmen."
Die Errichtung einer modernen Arena hängt laut Windtner von "zwei Faktoren" ab. "Auf der einen Seite vom Sportminister und auf der anderen Seite von der Stadt Wien", erzählt der 67-jährige Oberösterreicher. "Wir haben bei der Stadt Wien die Situation, dass zwischenzeitlich das Thema Nationalstadion auch in ein gemeinsames Projekt mit der Stadthalle koordiniert worden ist. Da bleiben wir drauf." Der baldigen Ablöse von Sportminister Hans Peter Doskozil trauert Windtner jetzt bereits nach: "Für mich war er ein toller Sportminister, der unheimlich viel bewegt hat. Hier müssen wir warten, wer neuer Sportminister wird."
Verhandlungen mit der Stadt Wien laufen
Windtner kündigt an, dass die Nationalmannschaft künftig "durchaus auch wieder in die Bundesländer gehen wird." Das liegt zum einen am Zustand des veralteten Happel-Ovals – und zum anderen auch an der Höhe der "Miete" für das Stadion.
"Wir sind in Gesprächen mit der Stadt Wien, unter welchen Konditionen wir in Zukunft das Happel-Stadion nutzen können", schildert Windtner. "Wir hatten bisher einen Vertrag, derzeit stehen wir in Verhandlungen. Faktum ist natürlich schon, dass die finanziellen Bedingungen für die Nutzung dieser Anlagen schon auch für den wirtschaftlichen Erfolg des ÖFB sehr maßgeblich sind." (red.)