Grundwasserversorgung

Wasser in Österreich gefährdet? Das fordern Experten

In Österreich gilt Trinkwasser eigentlich nicht als knappe Ressource. Greenpeace sieht die Versorgung aber in hunderten Gemeinden als gefährdet an.

Newsdesk Heute
Wasser in Österreich gefährdet? Das fordern Experten
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Die Grundwassersituation in Österreich ist laut aktuellen Messungen fast überall entspannt. Nur in Niederösterreich und im Burgenland gibt es einige Messstellen mit niedrigem Stand – das sei allerdings nur eine Momentaufnahme, so Expertinnen und Experten.

Laut Daniela Fuchs-Hanusch von der TU Graz beobachte man seit 2015 eine starke Veränderung bei den östlichen Grundwasserkörpern, wie sie im Ö1-Morgenjournal sagt. Eine Studie der BOKU und dem Umweltbundesamt aus dem Jahr 2021 geht bei einer pessimistischen Klimaprognose davon aus, dass es im Jahr 2050 deutlich weniger Grundwasser gibt – ein durchaus realistisches Szenario, so Fuchs-Hanusch.

Greenpeace schlägt Alarm

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am Donnerstag einen Bericht veröffentlicht, der ebenfalls keine rosige Zukunft prognostiziert. Demnach sollen bis 2050 in 471 Gemeinden der Grundwasserhaushalt gefährdet sein. Mehr als die Hälfte davon liegt in Niederösterreich.

Auch laut Manfred Eisenhut von der Vereinigung der Österreichsichen Wasserversorger werden die Herausforderungen größer. Man arbeite aber bereits seit über zwei Jahrzehnten an Lösungen.

Forderung nach Lösungen

Expertinnen und Experten fordern eine Strategie, um das Trinkwasser österreichweit langfristig zu sichern.  "Man kommt ohne regionale Planung, wer in welcher Situation wie viel Wasser nehmen kann, nicht mehr aus", so Fuchs-Hanusch.

Greenpeace fordert ein Transparenzregister für den Wasserverbrauch bei Industrie und Landwirstschaft. Außerdem könne es sinnvoll sein, jetzt schon vorzusorgen und Verbindungen zwischen unterschiedlich gut versorgten Regionen herzustellen.

Wasser-Vorsorge in Arbeit

Laut Eisenhut wird seit 2003 daran gearbeitet, dass man Wasser nicht nur von einer Quelle beziehen kann. Es wurden Verbindungsleitungen zwischen den Versorgern bzw. den Gemeinden gebaut, damit man sich bei einer Knappheit gegenseitig aushelfen kann.

Niederösterreich sei sehr stark betroffen, aber auch im Burgenland und in der Steiermark gebe es trockene Gebiete. "Dort haben sich aber große Wasserverbände etabliert, die viele Gemeinden versorgen", so Eisenhut. Dies sicherte bereits vergangenes Jahr den Wasserzugang. Es müsse aber noch weitere Maßnahmen geben.

Eisenhut freue sich, dass "die Verwaltung daran arbeitet, ein Tranparenzregister ins Leben zu rufen". Es sei ein "ganz wichtiges Werkzeug, um in Zukunft ein besseres Grundwassermanagement zu ermöglichen", so der Fachmann im Ö1-Morgenjournal.

Österreichs Wasserbewusstsein

Bisher galt Trinkwasser in Österreich als praktisch unendliche Ressource. Würde die Bevölkerung auch sparsamer damit umgehen können. Eisenhut zeigt sich diesbezüglich beruhigt.

Die Österreicherinnen und Österreicher hätten ein "hohes Wasserbewusstsein". Das zeigte unter anderem das vergangene Jahr, als durch die Berichterstattung der Verbrauch um 10 Prozent gesunken sei – und das ohne Aufforderung.

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