Mädchen vermisst
Was geschah mit Valeriia auf Weg zur Bushaltestelle?
Seit Montag fehlt von der 9-Jährigen trotz mehrerer Suchaktionen jede Spur. Überwachungskameras zeigen, dass sie nicht den üblichen Bus genommen hat.
Valeriia, ein neunjähriges Mädchen mit ukrainischen Wurzeln, verabschiedete sich am Montagmorgen von seiner Mutter und macht sich auf den Schulweg. Doch das Kind kommt nicht im Klassenzimmer an und gilt seit Montagnachmittag als vermisst.
Im Normalfall fährt Valeriia mit dem Bus zur Schule. Ob die 9-Jährige am Busbahnhof ankommt, weiß laut "Bild"-Zeitung niemand. Fest stehe bisher nur, dass Valeriia nicht in ihren üblichen Bus gestiegen ist. Das Mädchen sei nicht auf Überwachungsaufnahmen zu sehen. Offenbar konnten sich auch die Busfahrer nicht an das Mädchen erinnern.
Schule blieb trotz unentschuldigter Absenz untätig
Weder Schule noch Polizei informierten die Familie, dass Valeriia nicht am Unterricht teilnahm. Daher erfuhr die Mutter erst nachmittags vom Verschwinden ihrer Tochter und informierte die Polizei.
Polizeisprecher Andrzej Rydzik (39) sagt gegenüber der "Bild"-Zeitung: "Wir nehmen den Fall sehr ernst und tun alles, um sie schnell wohlbehalten wiederzufinden. Es wird in alle Richtungen ermittelt." Bisher gebe es keine heiße Spur, ein Verbrechen werde nicht ausgeschlossen.
Die Polizei hätte die Suche am Dienstagabend vorerst unterbrochen. "Der Schwerpunkt liegt jetzt auf den Ermittlungen und der Prüfung der eingegangenen Zeugenhinweise", sagte ein Sprecher der Polizei am Dienstagabend zur "Bild"-Zeitung. "Sollten sich daraus neue Erkenntnisse ergeben, setzten wir die Suche unmittelbar fort."
Verdächtige Meldung einer Zweitklässlerin
In Zusammenhang mit Valeriias Verschwinden prüften die Ermittler auch eine verdächtige Meldung einer Zweitklässlerin. Offenbar wurde diese am vergangenen Mittwoch in der Nähe einer Grundschule von Döblen von einem Fremden in einem dunklen Auto angesprochen. Er hätte der Achtjährigen angeboten, ihr Katzen zu zeigen.
"Bei der aktuellen Suche werden wir den Vorfall natürlich einbeziehen", versichert der Polizeisprecher. Zudem suchten mehrere Hundert Einsatzkräfte zum Teil per Helikopter und einem Spürhund nach dem Kind. Auch Tauchern und Boote hätten im Bereich der Mulde nach Valeriia gesucht und in der Innenstadt kamen Gesichtserkennungsspezialisten, sogenannte "Super-Recognizer" zum Einsatz.
Zeugen gesucht
Die neunjährige Vermisste ist etwa 1,40 Meter groß. Sie hat dunkelblonde, mittellange Haare. Zuletzt war Valeriia mit einem lila T-Shirt, einer schwarzen Jeans, einer hell-türkisen Jacke sowie dunkelblauen knöchelhohen Schuhen bekleidet. Sie hat einen rosa Schulranzen bei sich und spricht gebrochenes Deutsch.