Benannt nach Kirk, Picard & Co

Was Frösche auf Madagaskar mit "Star Trek" zu tun haben

Wissenschaftler haben auf Madagaskar neue Froscharten entdeckt, deren hohe Rufe an Soundeffekte aus der Science-Fiction-Serie "Star Trek" erinnern.
Bernd Watzka
15.10.2024, 12:30

In den Regenwäldern Madagaskars haben Forscher sieben neue Baumfroscharten entdeckt, die ungewöhnliche Laute von sich geben. Anstatt zu quaken, stoßen die Tiere hohe Pfeiflaute aus, die an Soundeffekte aus der Kultserie "Star Trek" erinnern sollen.

Die Arten der Gattung Boophis geben bei der Kommunikation mit anderen Fröschen vogelähnliche Pfeiftöne von sich. Ähnliche Klänge werden als Soundeffekte in "Star Trek" verwendet.

Ungewöhnliche Ehrung für Captain Picard und seine Vorgänger bzw. Nachfolger auf der Kommandobrücke.
Archiv

Erinnerung an "Bootsmannspfeife"

Die Forschergruppe von Miguel Vences (TU Braunschweig) gab den kleinen Tieren Namen, über die sich Trekkies freuen dürften. Konkret könnten bei Fans der Science-Fiction-Serie Erinnerungen an die Geräusche der sogenannten "Bootsmannspfeife" wach werden.

„Die Frösche können genau unterscheiden zwischen Picard und Kirk.“
Miguel VencesFrosch-Forscher der TU Braunschweig

Frösche nach legendären Captains benannt

"Wir haben die Frösche nach Kirk, Picard, Sisko, Janeway, Archer, Burnham und Pike benannt – sieben der bekanntesten Captains aus der Science-Fiction-Serie", sagt Vences zur Studie im Fachblatt Vertebrate Zoology. Nicht-Trekkies könnten hingegen eher an dezentes Vogeltrillern erinnert werden.

Frösche in fernen Gebieten gefunden

Nicht nur akustisch fühlte sich die Forschungsgruppe an die Science-Fiction-Serie erinnert: Auch das Verbreitungsgebiet der Frösche entführte die Wissenschaftler in ferne Welten – abgelegene Wälder und hohe Berggipfel.

"Dies entspricht wissenschaftlicher Entdeckung und Erkundung, was den Geist von 'Star Trek' widerspiegelt", sagt Koautor Mark Scherz vom Naturhistorischen Museum Dänemark an der Uni Kopenhagen.

Hohe Rufe zur "Selbstdarstellung"

Bei den seltsamen Lauten der Frösche handelt es sich um Werberufe – eine Art der "Selbstdarstellung", die den Weibchen Informationen über die Eignung des Männchens als Partner vermitteln kann, erklärt Zoologe Jörn Köhler.

Die Frösche könnten demnach "genau unterscheiden zwischen Picard und Kirk, und wenn sie zur Art von Captain Kirk gehören, dann gehen sie auch nur zu Captain Kirk."

Frösche der Gattung Boophis kommunizieren mit vogelähnlichen Pfeiftönen.
Reuters

Die hohen Tonlagen könnten am Lebensraum der Tiere im Gebirge Madagaskars liegen. "Diese Arten kommen an sehr schnell fließenden Flüssen und Bächen vor, wo sie ein lautes Rauschen im Hintergrund übertönen müssen", so der Froschexperte.

Damit sich diese Rufe von dem Hintergrundrauschen abheben, müssen sie schrill und hochfrequent sein." Würden die Frösche quaken wie ihre europäischen Verwandten, wären sie eventuell gar nicht zu hören.

{title && {title} } bw, {title && {title} } 15.10.2024, 12:30
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite