"Trauertag"

Was der 1. August für die Zukunft der Erde bedeutet

Der 1. August markiert heuer jenen Tag, an dem wir alle Ressourcen aufgebraucht haben, die wir auf natürlichem Wege in einem Jahr ersetzen könnten.

Bernd Watzka
Was der 1. August für die Zukunft der Erde bedeutet
Ressourcen erschöpft: Unsere Erde würde weinen, wenn sie könnte.
KI

Heuer wird der Welterschöpfungstag (auch Erdüberlastungstag oder Earth Overshoot Day genannt) bereits am Donnerstag, 1. August erreicht. Das ist jener Tag, an dem die Weltbevölkerung nach Angaben des "Global Footprint Networks" alle Ressourcen aufgebraucht hat, die der Planet innerhalb eines Jahres auf natürlichem Wege ersetzen könnte.

Wir müssen Ressourcen schonen

Einen Tag früher als noch im Vorjahr beweise dieser Tag, dass "wir die natürlichen Ressourcen endlich schonen müssen", so Greenpeace. "Sintflutartige Regenschauer und wochenlange Hitzewellen haben Europa fest im Griff und zeigen, wie sich der Raubbau der Erde auf den Menschen auswirkt", sagt Greenpeace-Klimaexpertin Jasmin Duregger im Gespräch mit "Heute".

Die Regierungen auf der ganzen Welt müssen "endlich damit aufhören, den Planeten ohne Rücksicht auf die Zukunft auszubeuten", so Duregger. "Wir müssen überall auf  ressourcenschonende Strategien umstellen". In Österreich müsse die nächste Regierung Gesetze schaffen, "die unser Klima sowie unser wertvolles Wasser und unsere Böden schützen", fordert Duregger.

Wir müssen überall auf ressourcenschonende Strategien umstellen
Jasmin Duregger
Greenpeace-Klimaexpertin

Deutscher Experte sieht positiven Wendepunkt

Einen positiveren Blick hat Christoph Bals von der deutschen NGO Germanwatch. "Jahrzehntelang hat die Erdüberlastung fast jedes Jahr zugenommen, seit zehn Jahren pendelt sie nun auf hohem Niveau", erklärte er. Allerdings sei ein Wendepunkt zu erkennen.

Mithilfe erneuerbarer Energien, E-Mobilität und Wärmepumpen könne die Überlastung bald sinken. "Aber diese und weitere ermutigende Trends müssen stark beschleunigt werden, um irreversible Klima-Kipppunkte und massive weitere Artenverluste zu verhindern", sagt Bals.

Kleiner Teil der Weltbevölkerung mit Flugzeug unterwegs

Besonders klimaschädlich ist der Flugverkehr – obwohl nach Angaben der Fachleute mehr als 80 Prozent der Weltbevölkerung nie ein Flugzeug besteigt. Nur ein sehr kleiner Teil der Weltbevölkerung sei mit seinem Flugverhalten für einen der großen Treiber der Klimakrise verantwortlich, heißt es von Germanwatch.

Jedes Jahr früher

Der globale Welterschöpfungstag verschiebt sich seit 20 Jahren immer weiter nach vorn. 2000 fiel das Datum noch auf den 23. September und lag damit mehr als einen Monat später als heute. (Ausnahme war der Corona-Lockdown, der den CO2-Ausstoß senkte.)

Zur Festlegung des Tages stellen die Experten zwei Berechnungen gegenüber: Zum einen die Kapazität der Erde für den Aufbau von Ressourcen und zur Aufnahme von Müll/Emissionen – zum anderen die Flächen, die durch die Lebensweise der Menschheit verbraucht werden. Um den aktuellen Ressourcenverbrauch nachhaltig decken zu können, bräuchte die Weltbevölkerung rechnerisch 1,7 Erden.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • Der 1.August markiert den Welterschöpfungstag, an dem die Weltbevölkerung alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat, die der Planet in einem Jahr ersetzen könnte
    • Greenpeace fordert Gesetze zum Schutz von Klima, Wasser und Böden, während Germanwatch auf positive Trends wie erneuerbare Energien hinweist
    • Der Welterschöpfungstag verschiebt sich seit 20 Jahren immer weiter nach vorn
    bw
    Akt.