60 Millionen Betroffene

Was Arm- & Bauchfett über dein Alzheimerrisiko aussagen

Laut chinesischer Forscher spielt dein Fett-Muskel-Verhältnis eine Rolle, wenn es um das Risiko von neurodegenerativen Erkrankungen geht.

Heute Life
Was Arm- & Bauchfett über dein Alzheimerrisiko aussagen
Personen mit einem höheren Maß an zentraler Fettleibigkeit – also überschüssiges Fett um die Körpermitte – haben ein erhöhtes Risiko für neurodegenerative Erkrankungen.
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Wissenschaftlern zufolge gibt es einen faszinierenden Zusammenhang zwischen der Körperzusammensetzung (Muskel-Fett-Verhältnis) und dem Risiko, an neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson zu erkranken. Diese groß angelegte Studie mit über 400.000 Teilnehmern deutet darauf hin, dass die Verteilung von Fett und Muskeln in unserem Körper eine entscheidende Rolle für die Wahrscheinlichkeit eines kognitiven Rückgangs im späteren Leben spielen könnte.

Die Ergebnisse der Studie stellen die vereinfachte Sichtweise von Fettleibigkeit infrage, die ausschließlich auf dem Body-Mass-Index (BMI) basiert. Stattdessen betonen sie, wie wichtig es ist, bei der Bewertung von Gesundheitsrisiken zu berücksichtigen, wie Fett und Muskeln im Körper verteilt sind.

Streitfall BMI

Das mit dem BMI ist das so eine Sache. Zahlreiche Studien zum Körpergewicht beruhen allein auf dem BMI. Der lässt sich zwar leicht berechnen, ist jedoch nur ein grobes Maß, weil er nicht zwischen Muskelmasse und Körperfettanteil unterscheidet. So gilt ein Bodybuilder mit viel Muskelmasse laut BMI als übergewichtig, ist es aber nicht, weil das erhöhte Gewicht durch Muskeln und nicht durch Fett zustande kommt. Umgekehrt kann auch ein augenscheinlich dünner Mensch an einer Fettleber oder hohem Cholesterin leiden, obwohl man es ihm nie ansehen würde.

"Von diesen neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson sind weltweit über 60 Millionen Menschen betroffen, und diese Zahl wird mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung voraussichtlich noch steigen. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir Wege finden, die Risikofaktoren zu verändern, um Präventionsmaßnahmen zu entwickeln", so Dr. Huan Song, Hauptautorin der Studie von der Universität Sichuan in China. "Diese Studie unterstreicht das Potenzial, durch eine Verbesserung ihrer Körperzusammensetzung, das Risiko von Menschen, an diesen Krankheiten zu erkranken, zu verringern. Gezielte Maßnahmen zur Verringerung des Rumpf- und Armfetts bei gleichzeitiger Förderung einer gesunden Muskelentwicklung können zum Schutz vor diesen Krankheiten wirksamer sein als eine allgemeine Gewichtskontrolle."

Zusammenhang zwischen Körperzusammensetzung und Gehirnerkrankungen

Die Forschung ergab, dass Personen mit einem höheren Maß an zentraler Fettleibigkeit – also überschüssiges Fett um die Körpermitte – ein erhöhtes Risiko für neurodegenerative Erkrankungen haben. Insbesondere hatten Menschen mit viel Bauchfett ein 13 Prozent höheres Risiko, an diesen Krankheiten zu erkranken, als Menschen mit wenig Bauchfett. Ähnlich war das Risiko bei Personen mit einem höheren Fettanteil in den Armen um 18 Prozent erhöht.

Andererseits schien die Muskelkraft einen gewissen Schutz vor diesen Krankheiten zu bieten. Bei Teilnehmern mit hoher Muskelkraft, gemessen durch Greifkrafttests, war die Wahrscheinlichkeit, an neurodegenerativen Erkrankungen zu erkranken, um 26 Prozent geringer als bei Teilnehmern mit geringer Muskelkraft. Diese Ergebnisse blieben auch dann bestehen, wenn andere Faktoren berücksichtigt wurden, die sich auf die Erkrankungsrate auswirken könnten, wie hoher Blutdruck, Rauchen, Alkoholkonsum und Diabetes. Dies deutet darauf hin, dass die Körperzusammensetzung ein unabhängiger Risikofaktor für neurodegenerative Erkrankungen sein könnte.

Interessanterweise untersuchte die Studie auch mögliche Mechanismen hinter diesen Zusammenhängen. So könnten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere solche, die die Blutgefäße im Gehirn betreffen, den Zusammenhang zwischen der Körperzusammensetzung und dem neurodegenerativen Risiko teilweise erklären.

Dr. Song betonte die Bedeutung dieser Entdeckung: "Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, diese kardiovaskulären Erkrankungen sofort zu behandeln, um die Entwicklung von Alzheimer, Parkinson oder anderen degenerativen Erkrankungen zu verhindern oder zu verzögern", sagte sie.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Eine groß angelegte Studie mit über 400.000 Teilnehmern deutet darauf hin, dass die Verteilung von Fett und Muskeln im Körper eine entscheidende Rolle für das Risiko von neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer und Parkinson spielt
    • Personen mit zentraler Fettleibigkeit und hohem Armfett haben ein erhöhtes Risiko, während Muskelkraft einen gewissen Schutz zu bieten scheint
    • Die Ergebnisse legen nahe, dass die Körperzusammensetzung ein unabhängiger Risikofaktor für diese Krankheiten sein könnte und betonen die Bedeutung der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur Vorbeugung von neurodegenerativen Erkrankungen
    red
    Akt.
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