Oberösterreich

"Bis zu 20 Prozent" – jetzt werden auch Särge teurer

Nicht nur das Leben wird teurer, sondern auch das Sterben. Bestatter berichten über extrem steigende Sargpreise.

Johannes Rausch
Särge werden um zehn bis 20 Prozent teurer, das treffe alle Bestatter, so die Expertin Ulrike Wolfsgruber.
Särge werden um zehn bis 20 Prozent teurer, das treffe alle Bestatter, so die Expertin Ulrike Wolfsgruber.
Getty Images / iStockphoto

Die Teuerung macht auch vor dem Tod nicht Halt. Die derzeitige Lage setzt den heimischen Bestattern stark zu: "Die Särge werden bei den Produzenten um zehn bis 20 Prozent teurer, das trifft alle Bestatter", sagt Ulrike Wolfsgruber, die in Stadl-Paura (Bez. Wels-Land) die "Bestattung Grünzweig" leitet.

Der Statistik Austria zufolge sind die Sargpreise gegenüber August 2021 um 6,3 Prozent gestiegen.

Preisanstieg bei Lärchenholz

Eine Kombination aus Ukraine-Krieg sowie aktueller Entwicklungen bei Strom- und Treibstoffpreisen seien der Grund für den Preisanstieg bei Holzsärgen, berichtet Bestatterin Wolfsgruber gegenüber "Heute":

Laut Wolfsgruber werden die Sargpreise u.a. deshalb in die Höhe getrieben, weil Sargproduzenten häufig auch Lärchenholz aus Sibirien beziehen, was durch den Ukraine-Krieg nicht mehr möglich sei.

"Der heimische Markt kann der Lärchenholz-Nachfrage nicht in diesem Umfang nachkommen, deshalb ist der Preis für österreichisches Lärchenholz um 80 Prozent gestiegen", erklärt die Bestatterin die drastische Situation.

"Zusätzlich sind die Stromkosten für die Sargerzeugung um das Zehnfache gestiegen und auch die Tankpreise haben sich um 70 Prozent erhöht, das fällt ins Gewicht, weil die Särge ja in ganz Österreich ausgeliefert werden", erklärt Wolfsgruber die dramatische Lage.

"Der heimische Markt kann der Lärchenholz-Nachfrage nicht in diesem Umfang nachkommen, deshalb ist der Preis für österreichisches Lärchenholz um 80 Prozent gestiegen", so die Expertin. Außerdem sei in diesem Jahr schon viermal der Preis für die Sarglacke angehoben worden, mit denen die Holzsärge eingelassen werden.

"Kein Bezug mehr zum Friedhof"

Laut Wolfsgruber finde bei Bestattungen aber ohnehin bereits eine Trendumkehr statt: "Wir bemerken einen starken Anstieg bei Feuerbestattungen. Mittlerweile liegen die Feuerbestattungen bei 75 Prozent bei den Sterbefällen, die wir betreuen."

Das liege grundsätzlich daran, "dass junge Menschen keinen Bezug mehr zum Friedhof haben und pflegeleichte Gräber wünschen, die mit wenig Aufwand sauber gehalten werden können."

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