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Wartete auf einer Bank – Frau soll Bombe gezündet haben
Der Anschlag in Istanbul mit mindestens sechs Toten ist nach Regierungsangaben von einer Attentäterin begangen worden.
Der Anschlag in Istanbul mit mindestens sechs Toten ist nach Regierungsangaben von einer Attentäterin begangen worden. "Wir gehen davon aus, dass es sich um einen Terroranschlag handelt", sagte der türkische Vize-Präsident Fuat Oktay am Sonntagabend. Die Explosion sei nach ersten Erkenntnissen durch eine Bombe verursacht worden, "die von einer Frau gezündet worden sein soll". Internationale Medienagenturen berichteten zunächst von einer Selbstmordattentäterin – ob die Frau bei der Detonation in der Nähe der Bombe war oder diese aus der Distanz zündete, ist derzeit unklar.
Auf Twitter kursiert das Bild einer mit schwarzem Kopftuch bedeckten Frau, die mit einem schwarzen Rucksack auf der Istiklal-Straße geht. Nach Vermutungen der User und Userinnen dürfte es sich dabei um die mutmaßliche Attentäterin handeln. Die Frau soll kurz vor der starken Explosion den Rucksack in der Nähe eines Blumentopfes deponiert haben. Danach sei sie verschwunden.
Sechs Todesopfer
Bei dem Anschlag in einer belebten Einkaufsstraße in Istanbul wurden laut einer jüngsten Bilanz mindestens sechs Menschen getötet und 81 weitere verletzt, zwei von ihnen schwer.
39 der 81 Verletzten konnten aus dem Spital entlassen werden. Von den 42 Personen, die noch behandelt wurden, befanden sich fünf auf der Intensivstation, zwei von ihnen galten als schwer verletzt, wie der türkische Gesundheitsminister Fahrettin Koca am Sonntagabend über Twitter erklärte.
Videoaufnahmen zeigen laut Behörden, wie eine Verdächtige etwa 40 Minuten lang auf einer Bank sitzt und wenige Minuten vor der Explosion aufsteht. Das sagte Justizminister Bekir Bozdag. Die Identität der Frau ist noch nicht geklärt. In türkischen Medien wurde die Berichterstattung zu dem Anschlag größtenteils eingestellt.