Google hat im Mai angekündigt, Ende des Jahres damit zu beginnen, Konten und ihre Inhalte zu löschen, wenn sie zwei Jahre nicht mehr genutzt wurden. Google führt sporadisch solche Aufräumaktionen durch. In einer E-Mail an alle Nutzerinnen und Nutzer wurde im August der 1. Dezember als Startdatum angegeben. Davon betroffen sind Inhalte im ganzen Google Workspace, in Gmail, Docs, Drive, Meet, Kalender und Google Fotos.
Google führt Sicherheitsgründe an. Demnach sind seit langem ungenutzte Konten eher mit schwachen Passwörtern geschützt. Zudem sei die Wahrscheinlichkeit, dass sie nicht über eine Zwei-Faktor-Authentifizierung verfügen, zehnmal höher als bei aktiven Konten. Damit seien sie besonders gefährdet, für Spam, Phishing und Identitätsmissbrauch verwendet zu werden.
Die Ankündigung von Google hat zu einiger Kritik geführt. So schrieb der ehemalige CEO von Twitch, Emmett Shear, auf X, das Löschen von YouTube-Videos und Blogger-Einträgen komme dem Verbrennen von Gemeingut gleich. Daraufhin hat Google klargestellt, dass keine YouTube-Videos gelöscht würden, auch nicht von inaktiven Konten.
Um seine Konten und Inhalte von einer Löschung zu bewahren, genügt es laut Google, sich jetzt in das inaktive Konto einzuloggen. Als inaktive Konten wertet Google nur jene, auf denen mehr als zwei Jahre keine Login-Aktivität mehr festgestellt worden ist.
Von der Aufräumaktion sind nur private Konten betroffen. Nicht gelöscht werden Konten von Schulen, Organisationen und geschäftlichen Kunden. Ebenso bleiben Konten unangetastet, auf denen eine Geschenkkarte mit Geldwert hinterlegt ist oder die eine App im Google Play Store hosten.
Wer seine Inhalte lieber nicht mehr bei Google aufbewahren möchte, kann sie via Google Datenexport herunterladen. Auf Takeout.google.com kann man auswählen, welche Daten man herunterladen will. Die ausgewählten Inhalte werden dann in ein Archiv gepackt und können anschließend heruntergeladen werden. Da die Datenmenge recht groß sein kann, braucht die Erstellung des Archivs etwas Zeit, weshalb früh genug damit begonnen werden sollte.