Wirtschaft
Warmer Geldregen für dürregeschädigte Bauern
Bund und Länder greifen Österreichs dürregeschädigten Landwirten mit 60 Mio. Euro unter die Arme.
Der Sommer 2018 setzte Österreichs Bauern hart zu. Für die dürregeschädigten Landwirte gibt es nun rund 60 Millionen Euro als Sofortunterstützung. Geholfen wird mit Direktbeihilfen, Wiederaufforstungsprogrammen und höheren Zuschüssen auf Versicherungsprämien.
Es gibt Direktbeihilfen in der Höhe von 20 Millionen Euro für von der Dürre betroffene Betriebe. Das sind 20.000 Höfe in Oberösterreich, Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Teilen Niederösterreichs. Je zur Hälfte finanzieren Bund und Länder das Hilfspaket. Viehbauern sollen besonders profitieren, berichtete das Ö1-Morgenjournal am Donnerstag, weil es durch die Trockenheit an Futter mangelte und Tiere verkauft oder geschlachtet werden mussten.
Mehr Mischwälder
Geholfen werden soll auch bei der Wiederaufforstung der Mischwälder. Umwelt- und Agrarministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP): „Seit Aufzeichnungen haben wir noch nie mit einem derartig großen Borkenkäferbefall zu kämpfen. Das heißt aber auch, dass wir weggehen von den Monokulturen hin zu Mischwäldern. Wir unterstützen die Aufforstung von klimafitten Wäldern, die einfach wirklich auch für die nächsten Generationen stärkere Resistenzen aufweisen."
Mit 20 Mio. Euro, zu gleichen Teilen bezahlt von Bund und Ländern, wird ein staatliches Wiederaufforstungsprogramm gestartet. Weiterer Punkt ist – nebst Stundung von Raten und Laufzeitverlängerung von Krediten für Bauern – eine Versicherungsoffensive.
Versicherungsprämien
Neu eingeführt wird zudem eine Tierausfallsversicherung, wo der Staat 55 Prozent der Prämie zahlt. Auch dieses Paket kostet um die 20 Mio. Euro, macht in Summe die rund 60 Mio. Euro für Maßnahmen gegen die Dürre.
Die Schäden
Nach derzeitigen Schätzungen beläuft sich der Gesamtschaden in der Landwirtschaft auf rund 210 Millionen Euro, davon 80 Millionen Euro beim Getreide und 130 Millionen Euro beim Grünland – ein neuer Rekord. Wobei die Bauern noch die Entwicklung der Herbstkulturen abwarten müssen, um die Gesamtschäden zu bewerten. Zu diesen Kulturen zählen Soja, Mais oder Zuckerrüben.
Im Norden und Westen Österreichs fiel von März bis August teilweise über 85 Prozent weniger Regen als im 10-jährigen Durchschnitt. (red)