US-Wahl-Krimi

Wahl-Roulette zeigt, wie Harris oder Trump gewinnen

Noch nie war das Rennen um die US-Präsidentschaft in den Umfragen so knapp wie jetzt. Wer muss wo gewinnen, um die Wahl für sich zu entscheiden?

Wahl-Roulette zeigt, wie Harris oder Trump gewinnen
Bei den US-Wahlen entscheiden die Swing States für beide Kandidaten über Wahlsieg oder Niederlage.
REUTERS

Das ist die Ausgangslage

43 der 50 US-Bundesstaaten wählen mit hoher Wahrscheinlichkeit gleich: republikanisch oder demokratisch. Dabei gilt in fast allen Bundesstaaten das "Winner-takes-it-all-Prinzip": Wer nur eine einzige Stimme im jeweiligen Bundesstaat mehr erhält als sein Konkurrent, darf alle Wahlleute für sich einstreichen, die wiederum den Präsidenten wählen.

Deswegen kann man schon jetzt sagen: Kamala Harris kommt aktuell mit ziemlicher Sicherheit auf 226 Wahlleute, Trump auf 219. Harris hat also einen leichten Vorsprung gegenüber Trump. Zum Sieg werden 270 Wahlleute benötigt. "Zeit Online" hat verschiedene Szenarien durchgerechnet:

Das sind die unterschiedlichen Szenarien

Insgesamt gibt es, wenn man nur die sieben Swing States als für das Ergebnis entscheidend ansieht, 128 Möglichkeiten, wie die Wahl ablaufen könnte. Harris würde in 71 davon gewinnen, Trump in nur 54 Fällen. Hier eine Auswahl:

Harris macht es Biden nach

Joe Biden gewann 2020 sechs der sieben Swing States – mit Ausnahme von North Carolina, das 16 Wahlleute stellt. Würde dies auch Kamala Harris gelingen, käme die Demokratin auf 330 Wahlleute – damit würde sie sicher gewinnen.

Auch für Trump wäre ein Sieg in diesen sechs Swing States ausreichend. Er käme auf 296 Wahlleute.

Knapper Harris-Sieg dank nördlichen Swing States

Eine absolute Punktlandung und damit ein hauchdünner Sieg gelänge Harris auch dann, wenn sie die nördlichen Swing States Michigan, Wisconsin und Pennsylvania für sich entscheiden könnte: Dann käme sie insgesamt auf 270 Wahlleute.

Für Trump bedeutete ein Sieg dieser drei Swing States dagegen nicht automatisch den Sieg. Er käme auf nur 268 Wahlleute.

Diese drei Swing States würden für Trumps Sieg reichen

Trump könnte die Wahl knapp für sich entscheiden, wenn er Georgia, North Carolina und Pennsylvania gewinnen würde: Dann käme er auf genau 270 Wahlleute. In aktuellen Umfragen liegt er dort hauchdünn vorne: mit 0,2 bis 1,5 Prozent.

Umfrage ist nicht gleich Umfrage

Die möglichen Szenarien im Text wurden von "Zeit Online" übernommen. Hier wurde auf andere Wahlumfragen zurückgegriffen: So zählt "Zeit Online" nur 219 Wahlleute zu Trump, bei "20 Minuten" sind es 230. Dies liegt unter anderem daran, dass sich "Zeit Online" auf Daten vom 30. Oktober bezieht.

Entscheidet Pennsylvania die US-Wahlen?

Vielleicht ist es dir schon aufgefallen: Der Bundesstaat Pennsylvania kam in den unterschiedlichen Szenarien immer wieder vor: Er stellt von allen Swing States die meisten Wahlleute, nämlich insgesamt 19. Würde Harris hier gewinnen, erhöhten sich ihre Gewinnchancen nochmal: In 51 der verbleibenden 64 Ergebnis-Kombinationen würde sie die US-Wahlen gewinnen. Fiele Pennsylvania dagegen an Trump, würde er in 41 von 64 möglichen Fällen gewinnen. Für Harris ist der Bundesstaat also ein größerer Sieggarant als für Trump.

Nicht alle Szenarien sind gleich wahrscheinlich

128 verschiedene Szenarien – schnell könnte man denken, die Vorhersagen zum Ergebnis seien ein reines Rätselraten. Dem ist aber nicht so. Manche der Möglichkeiten sind nämlich deutlich wahrscheinlicher als andere:

Demokraten liegen im sogenannten "Rust Belt", den Bundesstaaten Wisconsin, Michigan und Pennsylvania, meist vorne. Diese Staaten haben bei den vergangenen sechs Wahlen außerdem stets einheitlich gewählt. Ein Sieg in diesen Swing States wäre für Harris ausreichend.

Republikaner haben dagegen einen Vorteil bei den südlichen Swing States Arizona, Georgia und North Carolina. Ein Sieg "nur" in diesen Staaten würde für Trump nicht reichen.

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    ALEX WROBLEWSKI / AFP / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Das Rennen um die US-Präsidentschaft ist so knapp wie nie zuvor, wobei Kamala Harris derzeit einen leichten Vorsprung gegenüber Donald Trump hat
    • Entscheidend sind die Swing States, insbesondere Pennsylvania, das in vielen Szenarien den Ausschlag geben könnte
    • Harris hat in 71 von 128 möglichen Szenarien die Nase vorn, während Trump in 54 Fällen gewinnen würde
    red, 20 Minuten
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