ÖVP verliert Unsummen
Wahl-Hammer! FPÖ bekommt jetzt 5 Millionen Euro mehr
Die Wahl hat auch finanzielle Folgen: Der Sieg bringt der FPÖ 5 Mio. Euro mehr pro Jahr, für die ÖVP ist die Niederlage ein Millionengrab.
Die Nationalratswahl färbt Österreich blau. Mit 29,21 Prozent landet die FPÖ erstmals in ihrer Geschichte auf Platz Eins bei einer Nationalratswahl. Die ÖVP fährt ein historisches Minus ein, die SPÖ stürzt erstmals auf Platz 3. Neben deutlichen Verschiebungen im zukünftigen Nationalrat hat das Wahlergebnis auch Folgen für die Parteienförderung.
Auch die Grünen verloren bei der Wahl enorm, haben sich vom Traum einer erneuten Regierungsbeteiligung aber schon länger verabschiedet. Anders bei den NEOS, die auf 9,2 Prozent zulegen und hoffen, mit ÖVP und SPÖ eine Alternative zu Schwarz-Blau bieten zu können.
ÖVP verliert 4 Millionen Euro pro Jahr
Jede Stimme bei der Nationalratswahl bringt den Parteien, die nach der Wahl in den Nationalrat einzieht, bares Geld. Österreich zählt weltweit zu den Spitzenreitern, was die Parteienfinanzierung betrifft: Allein in diesem Jahr investierte der Staat knapp 78 Millionen Euro in die Parteien, berichtete der "Standard" kürzlich. Dazu kommen weitere Förderungen der Bundesländer.
Nach der Wahl gibt es deutliche Verschiebungen bei der Parteienfinanzierung, wie "ZIB"-Moderator und Zahlenzar Martin Thür ausgerechnet hat. Die Einnahmen der Freiheitlichen dürften sich demnach quasi verdoppeln. Egal, ob die FPÖ einer Koalition angehören wird oder nicht: Ihr Einkommen steigt von 6,2 Millionen auf 11,3 Millionen Euro pro Jahr!
Deutlich sparen müssen die bisherigen Regierungsparteien: Die ÖVP verliert rund 4 Millionen Euro Parteienförderung. Ihr Budget sinkt von 14 Millionen Euro auf rund 10 Millionen Euro, das der Grünen von rund 5,5 Millionen Euro auf knapp 3,5 Millionen Euro. Die NEOS dürfen sich über 500.000 Euro mehr freuen, die SPÖ bekommt ca. 200.000 Euro mehr.
„Wenn Wlazny sich und seinen Vater fünf Jahre anstellt und hin und wieder eine Aussendung macht, könnte er das tun.“
Hundertausende für KPÖ und Bierpartei
Über einen Geldregen können sich auch KPÖ (2,56 Prozent) und Bierpartei (1,98 Prozent) freuen. Im neuen Nationalrat werden beide nicht vertreten sein, die Parteikassa klingelt trotzdem. Der Grund: Parteien, die mindestens ein Prozent der Stimmen bei der Nationalratswahl erreichen, aber den Einzug ins Parlament nicht schaffen, kriegen pro Stimme 3,16 Euro als Wahlkampfkostenrückerstattung.
Die KPÖ erhält nun einmalig 364.036,10 Euro, die Bierpartei 302.467,00 Euro. Einzige Voraussetzung: Das Geld muss für "politische Arbeit" verwendet werden. ZIB-Anchor Martin Thür macht deutlich, was darunter zu verstehen ist: "Wenn Wlazny sich und seinen Vater fünf Jahre anstellt und hin und wieder eine Aussendung macht, könnte er das tun", erklärte Thür auf X.
Auf den Punkt gebracht
- Bei der Nationalratswahl in Österreich erreichte die FPÖ mit 29,21 Prozent erstmals den ersten Platz, während die ÖVP ein historisches Minus verzeichnete und die SPÖ auf den dritten Platz abstürzte
- Das Wahlergebnis führt zu erheblichen Verschiebungen im Nationalrat und bei der Parteienfinanzierung, wobei die FPÖ ihre Einnahmen nahezu verdoppelt und die bisherigen Regierungsparteien, insbesondere die ÖVP und die Grünen, deutliche finanzielle Einbußen hinnehmen müssen