Zugriff im Fitness-Studio
Wahl-Deutscher mit Nazi-Tattoo in Braunau festgenommen
Wieder eine Festnahme wegen einem Nazi-Symbol an einem öffentlichen Ort in Braunau. Ein 32-Jähriger hatte am Knie eine "schwarze Sonne".
Schon wieder ein Eklat mit einem Nazi-Tattoo! Und schon wieder Braunau! Im Sommer hatte der Fall von einem Freibadbesucher, der seinen einschlägigen Körperschmuck offen zeigte, wochenlang für Schlagzeilen gesorgt. Ein weiblicher Badegast rief damals die Polizei. Ihr war ein Mann mit Nazi-Tattoos aufgefallen. Der Unbekannte soll Nazi-Symbole und den Schriftzug "Blut und Ehre" am Oberkörper zur Schau gestellt haben. Der Ehemann der Zeugin, ein Polizist aus Bayern, informierte sofort seine Kollegen aus Oberösterreich. Die Beamten rückten an, betraten aber zunächst das Freibad nicht. Aus "einsatztaktischen Gründen", wie später erklärt wurde. Das Vorgehen der Exekutive wurde scharf kritisiert, es wurden Untersuchungen angekündigt.
Wenige Tage später soll der Mann dann die Tattoos noch einmal im Freibad gezeigt haben. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung forschte schließlich den mutmaßlichen Täter aus. Der Mann stand Ende September vor Gericht. Der Angeklagte wurde nicht rechtskräftig zu zwei Jahren Haft – acht Monate davon unbedingt – verurteilt.
Fitness-Studio-Besucher schlugen Alarm
Nun schockiert ein ähnlicher Fall. Und wieder ist es das Innviertel, wieder ausgerechnet Hitlers Geburtsstadt Braunau. Am Montag verständigten Besucher eines Fitness-Studios der Stadt die Einsatzkräfte, weil ein Mann ganz offen seine zweifelhaften Tattoos zur Schau stellte. Es handelte sich um eine so genannte "Schwarze Sonne" am linken Knie.
Die "Schwarze Sonne" ist ein Symbol, das aus zwölf in Ringform gefassten gespiegelten Sieg-Runen oder drei übereinander gelegten Hakenkreuzen besteht. Vorlage ist ein ähnlich gestaltetes Boden-Ornament in Gestalt eines Sonnenrades. Es wurde im Nationalsozialismus von der SS im Nordturm der Wewelsburg in Nordrhein-Westfalen eingelassen. Seit den 1990er-Jahren ist die Schwarze Sonne ein Ersatz- und Erkennungs-Symbol in der rechtsesoterischen bis rechtsextremen Szene. (Quelle: Wikipedia)
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, Alois Ebner, bestätigte am Mittwoch eine entsprechende Meldung der "OÖN" im Gespräch mit "Heute". Demnach wurde die Polizei verständigt, die den Mann im Anschluss auf die Polizeidienststelle mitnahm. "Dort zeigte sich der Mann geständig. Er meinte, er sei früher in solchen Kreisen unterwegs gewesen und habe nur vergessen, dass Tattoo abzudecken", so Ebner.
Der österreichische Staatsbürger, der aber in Deutschland wohnt, wurde auf freiem Fuß angezeigt. Ihm droht jetzt ein Verfahren wegen Wiederbetätigung.