Nach AfD-Skandal
"Waffen-SS" – Alte Aussage von Kickl sorgt für Wirbel
Die AfD wurde aufgrund einer Aussage ihres Spitzenkandidaten zur SS aus der EU-Fraktion ID geworfen. Ähnliches soll bei der FPÖ vorgefallen sein.
Die AfD wurde erst vor kurzem aus ihrer europäische Fraktion "ID" ausgeschlossen. Grund dafür war die Aufregung rund um Äußerungen des AfD-Spitzenkandidaten Maximillian Krah zur SS. Für die Mitgliedsparteien der rechtsextremen EU-Fraktion ist damit die AfD 'zu weit' rechts, zumindest für fast alle. Denn die heimische FPÖ stimmte gegen einen Rauswurf der AfD, was für großes Aufsehen und Kritik bei den anderen österreichischen Parteien sorgte.
Kickl verharmloste SS
Dabei ging es ihm darum, darzulegen, dass Schuld etwas Individuelles sei, genauso wie Unschuld. Zum Einwand des ehemaligen Präsidenten der Wiener Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, dass die Waffen-SS im Nürnberger Prozess als verbrecherische Organisation eingestuft wurde, antwortete der freiheitliche Chef, dass es "genauso Unsinn" sei, wenn für die Wehrmacht eine "kollektive Unschuldsvermutung gelte".
Scharfe Kritik
Auch wenn die Aussage schon 14 Jahre her ist, scheint diese nun ein gefundenes Fressen für die SPÖ und die ÖVP zu sein. "Herbert Kickl führt die FPÖ immer weiter ins rechtsextreme Eck", hieß es dazu in einer Aussendung von Generalsekretär Christian Stocker (ÖVP). Dadurch sei auch zu erkennen, warum die Freiheitlichen nicht für den Rauswurf der AfD stimmten, "weil Herbert Kickl selbst die SS verharmlost", so Stocker.
Die SPÖ zeigte sich aus den gleichen Gründen wie die ÖVP nur wenig überrascht, dass die freiheitliche Partei gegen den Rauswurf stimmte. In einem X-Posting schrieb sie dazu: "Kickl selbst hat ja die Waffen-SS verharmlost."
Auch Olga Voglauer von den Grünen schrieb auf X: "Ob AfD-Krah oder FPÖ-Kickl: SS-Verharmlosungen sind untragbar. Ein solcher Geschichtsrevisionismus zeigt, wes Geistes Kind Herbert Kickl und seine rechtsextreme FPÖ sind."
FPÖ nimmt keine Stellung
Eine Antwort auf die Kritik der anderen Parteien gibt es seitens der FPÖ bis lang nicht. Auf "Heute"-Nachfrage betonte man nur, dass "man ja eh weiß, woher das kommt" und dass es unverständlich sei, wieso diese Aussage jetzt nach so langer Zeit aufgewärmt werde. Zudem sei die Aussage komplett aus dem Kontext gerissen.