Welt
Wärterin muss nach Sex mit Häftling auch hinter Gitter
Perspektiven-Wechsel für eine Ex-Gefängniswärterin: Wegen ausschweifender Sex-Eskapaden mit einem Häftling muss sie nun selbst eine Zelle beziehen.
Tina Gonzalez hatte in einem kalifornischen Gefängnis mehr als die Justiz vollzogen: die Wärterin unterhielt mit einem der Häftlinge eine Sex-Beziehung – und hatte laut Lokalzeitung "The Fresno Bee" mit diesem mindestens einmal vor den Augen von elf anderen Häfnbrüdern Geschlechtsverkehr.
Zudem schmuggelte sie Alkohol in die Justizanstalt, versorgte ihr Gspusi mit Rasierklingen und einem Handy und warnte ihn sogar vor bevorstehenden Durchsuchungen der Zelle.
Nach internen Ermittlungen ab Dezember 2019 und einer Befragung musste die Amerikanerin schließlich die Konsequenzen ziehen. Ein halbes Jahr später, im Mai 2020 wurde sie festgenommen.
Nun muss sie für ihre Taten selbst hinter Gitter. Ein Gericht verurteilte sie am Dienstag zu sieben Monaten unbedingter Haft, sowie zwei weitere Jahre auf Bewährung.
"Ein verdorbener Geist"
Gonzalez früherer Chef Steve McComas schilderte vor Gericht, dass er in seiner 26-jährigen Tätigkeit schon "ziemlich grausliche Dinge" erleben musste, aber nichts sei so schlimm gewesen, wie das Verhalten der Angeklagten: "Das ist etwas, das sich nur ein verdorbener Geist ausdenken kann."
Die heute 27-Jährige soll sich seiner Aussage zufolge sogar ein Loch in ihre Uniformhose geschnitten haben, um bei ihren Eskapaden schneller zur Sache kommen zu können.
Ex-Chef forderte Höchststrafe
McComas hatte gehofft, dass seine Mitarbeiterin zumindest einen Funken Reue zeigen würde, doch weit gefehlt. Selbst nachdem ihr Treiben aufgeflogen war, tauschte sie noch mit dem Insassen sexuelle Nachrichten aus.
"Sie hat den Eid, den sie abgelegt hat, verraten und damit die Leben ihrer Kollegen gefährdet", ärgerte sich der Assistant Sheriff von Fresno County.
Aus diesem Grund flehte er auch Richter Michael Idiart an, als abschreckendes Beispiel die Höchststrafe von drei Jahren und acht Monaten Haft zu verhängen. Damit solle allen gezeigt werden, dass solches Verhalten in kalifornischen Gefängnissen nicht toleriert wird.
"Viel Glück"
Idiart selbst ließ dann aber doch Milde walten. Weil Gonzalez sich früh geständig gezeigt hatte und bisher unbescholten geblieben war, reduzierte er die Haftstrafe drastisch.
"Ich halte Ihre Taten für schlimm und dumm zugleich und Sie haben damit ihre Karriere zerstört", erklärte der Richter in seiner Urteilsverkündung, "aber ich glaube auch, dass sich Menschen bessern können und Sie haben nun den Rest ihres Lebens Zeit, genau das zu tun. Viel Glück".