Abschied von der Queen
Wachen stehen 6 Stunden regungslos vor Sarg der Queen
Für die Öffentlichkeit wurde der Sarg der Queen nun vier Tage lang in der Westminster Hall aufgebahrt. Bewacht wird dieser von königlichen Soldaten.
Mehrere Kilometer lang säumen Trauernde aktuell die Straßen Londons. Teilweise stehen sie bis zu 30 Stunden in der Warteschlange, um sich ein letztes Mal von ihrer Königin in der Westminster Hall zu verabschieden. Die Zeit vertreiben sich die Wartenden mit Stühlen, Decken und Picknick-Körben. Etwas, das die Wachen, die neben dem Sarg der verstorbenen Monarchin positioniert sind, sich nicht erlauben können.
Drei zeremonielle Regimenter sind laut ITV damit beauftragt, den Sarg des Souveräns bis Montagmorgen zu bewachen. Die "Gentlemen at Arms" sind die dienstältesten Wachen der Monarchin und waren die ersten königlichen Leibwächter, die mit der Mahnwache begannen. Sie gelten als "der Monarchin oder dem Monarchen am nächsten stehende Wachen", weshalb sie auch näher beim Sarg positioniert sind. Dieser ist auf der erhöhten Plattform – auch als Katafalk bekannt – positioniert.
Sechs Stunden muss still gestanden werden
Die "Royal Company of Archers" und die "Yeomen of the Guard", das älteste etablierte Militärkorps, das noch im Vereinigten Königreich im Einsatz ist, stehen ebenfalls bereit. Erstere sind die offiziellen Wachen des Souveräns in Schottland. Als der Sarg der Queen in der St. Giles’ Kathedrale in Edinburgh aufgebahrt war, wurde er von Soldaten der "Royal Company of Archers" bewacht.
Rund um die Uhr sind die Soldaten in zeremoniellen Uniformen nun in der Westminster Hall in London im Einsatz. Dabei müssen sie vor dem Katafalk komplett still stehen. Jede ihrer Schichten dauert sechs Stunden, wobei alle 20 Minuten ein Positionswechsel erfolgt.
Soldat kippte bereits um
Bereits in der ersten Nacht der Aufbahrung des Sarges war der Dienst für einen Wachen zu viel. Gegen ein Uhr morgens (Ortszeit) fing er an zu wanken, kippt um und prallte mit dem Kopf auf den Boden. Sofort eilte man ihm zu Hilfe und legte ihn auf den Rücken. Die 24-Stunden-Liveübertragung wurde vorübergehend unterbrochen. Laut ITV richtete sich der Soldat kurze Zeit später wieder auf und stellte sich zurück an seinen Posten. Als er erneut anfing zu wanken, wurde er von drei Mitarbeitenden weggeführt. Mittlerweile soll es dem Soldaten wieder gut gehen.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Angestellte des Militärs im Dienst zusammenbrechen. Fünf Soldaten fielen beim National Thanksgiving Service während der Feierlichkeiten zum Platinjubiläum der Monarchin in Ohnmacht.