Nach Unwettern am Arlberg
Vorarlberg ist mit Auto derzeit nur nachts erreichbar
Nach mehreren Murenabgängen am Wochenende wird die Arlbergpassstraße (B197) wieder geöffnet. Jedoch nur in den Nachtstunden.
Nach den heftigen Unwettern am Wochenende wird die durch Murenabgänge sowohl auf Tiroler als auch Vorarlberger Seite arg in Mitleidenschaft gezogene Arlbergpassstraße wieder für den Verkehr freigegeben – jedoch nur in den Nachtstunden, zwischen 20 und 7 Uhr.
Unter Tags bleibt die Straße bis auf Weiteres gesperrt. Auf Vorarlberger Seite wurde zuvor ein Provisorium an der unterspülten Stelle errichtet.
Die B197 wird unter Tags für "dringend notwendige Arbeiten zur Beseitigung der enormen Schuttmassen mit schwerem Gerät benötigt, um die Sicherheit der Straße und vor allem auch des Siedlungsraums wieder bestmöglich herzustellen", heißt es in einer Aussendung des Landes Tirol. Die Straße soll in Richtung Hang verlegt werden – mit einer neuen Fahrspur, um wie gewohnt zweispurigen Verkehr zu ermöglichen.
5.000 Lkw-Ladungen Schutt & Geröll
Rund 10.000 Kubikmeter an Schutt und Geröll – das entspricht rund 1.000 LKW-Ladungen – wurden bereits entfernt. In den Geschiebebecken müssen rund 40.000 bis 50.000 Kubikmeter an Material – das sind bis zu 5.000 Lkw-Ladungen – weggebracht werden.
Zudem sind im Ortsgebiet von St. Anton am Arlberg zahlreiche Lkw, Bagger und Einsatzfahrzeuge mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Allein am Montag (19. August) standen über 200 Feuerwehrkräfte ehrenamtlich im Katastrophenhilfseinsatz.
Unwetter zerstören Straßenverbindung zwischen Tirol und Vorarlberg
Auch die L13 Sellraintalstraße im Gemeindegebiet von Sellrain zwischen Sellrain und Kematen bleibt weiterhin gesperrt. Eine Umfahrung ist per Einbahnregelung talauswärts über Grinzens (Ortsteil Tanneben) und taleinwärts über Oberperfuss (L233 Oberperfer Straße) möglich. Am Freitag erfolgt eine neuerliche Beurteilung der Lage.
"Seit Tagen sind zahlreiche Feuerwehren und Helfer im Einsatz, um die Unwetterschäden zu beseitigen und vor allem die notwendige Sicherheit wiederherzustellen. Unser Dank gilt den Einsatzkräften, den Helferinnen und Helfern, der Wildbach- und Lawinenverbauung, den privaten Firmen und der Bevölkerung. Auch in schwierigen Zeiten hält Tirol zusammen", sprechen Landeshauptmann Anton Mattle und Sicherheitslandesrätin Astrid Mair allen im Einsatz stehenden Personen ihren Dank aus.
Da sowohl der Arlbergtunnel wegen Sanierungsarbeiten (bis November) und die Silvretta-Hochalpenstraße ebenfalls aufgrund eines Murenabganges gesperrt sind, ist es derzeit schwierig auf dem Straßenweg von Vorarlberg nach Tirol zu kommen. Ausweichen ist nur großräumig über das Lechtal bzw. Deutschland möglich.
Von den ÖBB heißt es, dass die Bahnverbindung zwischen den Bundesländern aufrecht sei.
Auf den Punkt gebracht
- Die Arlbergpassstraße wird nach den Unwettern wieder für den Verkehr freigegeben, jedoch nur nachts zwischen 20 und 7 Uhr
- Tagsüber bleibt die Straße aufgrund von Aufräumarbeiten gesperrt
- Rund 10.000 Kubikmeter Schutt wurden bereits entfernt, aber weitere 40.000 bis 50.000 Kubikmeter müssen noch beseitigt werden
- Die L13 Sellraintalstraße im Gemeindegebiet von Sellrain bleibt ebenfalls gesperrt, mit einer Umfahrungsmöglichkeit über Grinzens und Oberperfuss
- Landeshauptmann Anton Mattle und Sicherheitslandesrätin Astrid Mair danken den Einsatzkräften und betonen die Solidarität in Tirol