Brisanter Deal

Von Salzburg zu Rapid – Katzer bricht zehnjähriges Tabu

Rapid verpflichtet Mamadou Sangare von Salzburg. In den letzten zehn Jahren war ein solches Geschäft der Rivalen schier undenkbar.

Sport Heute
Von Salzburg zu Rapid – Katzer bricht zehnjähriges Tabu
Rapid-Sportdirektor Markus Katzer
Gepa

Rapid-Sportdirektor Markus Katzer hatte nach seinem Amtsantritt bereits angedeutet, dass sich die Hütteldorfer auch für Spieler mit "Bullen"-Stallgeruch öffnen müsste. Ob Double-Sieger Sturm, Rivale Austria, der LASK – sie alle setzen auf talentierte Kicker, die zumindest einen Teil ihrer Ausbildung in der Salzburger Akademie oder der Talentschmiede Liefering absolviert haben.

Rapid verzichtete auf Spieler des Rivalen. Der umgekehrte Weg, von Rapid zu Salzburg, ist für Fans ohnehin ein rotes Tuch. Das bekamen beispielsweise ÖFB-Superstar Marcel Sabitzer oder Maxi Wöber von den Fans zu spüren. Unter Katzer ist es nun nicht mehr undenkbar, dass es auch andersrum gehen kann.

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    Reuters

    Am Montag gaben die Wiener offiziell die Verpflichtung von Mittelfeld-Mann Mamadou Sangare bekannt. Der 22-Jährige aus Mali kommt direkt von Salzburg, unterschrieb einen Vertrag bis 2028. Der technisch beschlagene Spieler schnürte in der Salzburger Akademie und in Liefering die Schuhe, kam nie in der Kampfmannschaft des Liga-Krösus zum Einsatz. Zuletzt war er eineinhalb Jahre an Bundesligist Hartberg verliehen.

    Warum das besonders ist? Seit Christopher Dibon ist Sangare der erste Transfer von Salzburg zu Rapid. Der ehemalige Kapitän wechselte 2013 per Leihe, ein Jahr später schließlich fix und ablösefrei in den Westen Wiens. Elf beziehungsweise zehn Jahre liegen also zwischen Sangare und Dibon. Ein tieferer Blick in die Liga-Geschichte zeigt: Vor Dibon hatte es sogar noch länger keinen direkten Wechsel von der Mozartstadt in die Bundeshauptstadt gegeben.

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    1996 Christian Prosenik, 1994 Kurt Garger, 1990 Joachim Moitzi und Helmut Hauptmann, 1988 Heimo Pfeifenberger, 1983 Hermann Stadler, 1982 Leo Lainer, 1972 Karl Ritter, 1971 Adolf Antrich – all diese Deals erfolgten freilich vor dem Einstieg von Red Bull.

    Sangare hatte in Salzburg noch einen Vertrag bis 2025. In der Rapid-Aussendung zum Transfer jubelte Katzer über einen hervorragenden "Box-to-Box-Spieler, der immer Lösungen parat hat". Nicht erwähnt wird: wie viel Rapid nach Salzburg überweisen musste.

    Auf den Punkt gebracht

    • Rapid Wien bricht das zehnjährige Tabu und verpflichtet Mamadou Sangare von Salzburg, was in der Vergangenheit undenkbar schien
    • Der 22-jährige Mittelfeldspieler aus Mali hat einen Vertrag bis 2028 unterschrieben und ist der erste direkte Transfer von Salzburg zu Rapid seit Christopher Dibon vor elf Jahren
    • Dieser Schritt markiert eine historische Veränderung in den Transfers zwischen den beiden Vereinen
    red
    Akt.