Gaza-Konflikt

Von der Hamas entführt – Shani Louk (22) ist tot

Nun herrscht nach tagelangem Bangen traurige Gewissheit, wie die Mutter bestätigt: Shani Louk ist tot.

Von der Hamas entführt – Shani Louk (22) ist tot
COUSINE VON SHANI LOUK

Seit Wochen wird die Deutsche Shani Louk vermisst. Hamas-Terroristen hatten die 22-Jährige nach dem Angriff auf ein Musikfestival verschleppt. Nun herrscht traurige Gewissheit, wie die Mutter bestätigt: Shani Louk ist tot. Shani Louk war eine der vielen Personen, die seit den Terroranschlägen der Hamas am vergangenen Wochenende in Israel vermisst werden. Laut ihrem Cousin hatte sie das Supernova Sukkot Gathering, kurz: Nova-Festival, im Süden Israels besucht, das von den Mitgliedern der Terroristengruppe gestürmt wurde. Dass die 22-Jährige in der Gewalt der Hamas war, bewies ein von CNN verifiziertes Video, das "Heute" bewusst nicht zeigt. Aufgrund der Tattoos habe sie ihre Tochter zweifelsfrei identifizieren können, so die Mutter.

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    Shani Louk, von deren Instagram-Account das Tanzvideo stammt, hat den Ort der Aufnahme selbst angegeben: "The Gamaliya – חאן גמלייה".
    Shani Louk, von deren Instagram-Account das Tanzvideo stammt, hat den Ort der Aufnahme selbst angegeben: "The Gamaliya – חאן גמלייה".
    Screenshot X

    Angeblich letzte Aufnahme von Louk ist nicht aktuell

    Mittlerweile ist ein weiteres Video aufgetaucht, das Louk angeblich nur kurz vor dem Angriff der Hamas auf das Festival beim ausgelassenen Tanzen mit ihren Freundinnen zeigen soll. Entsprechende Posts gibt es einige, zum Beispiel hier, hier und hier. Auch einige Medien berichten darüber (hier, hier und hier). Bloß: Das Video ist zwar echt, allerdings ist es nicht auf dem Nova-Musikfestival entstanden, sondern bei einem anderen Event im März 2023.

    Woher weiß man, dass es an einem anderen Ort aufgenommen wurde?

    Das verrät zum einen die Ortsmarke in dem kurzen Video, das dem Erscheinungsbild nach von Louks auf privat gestelltem Instagram-Account stammt. Unter ihrem Profilnamen @shanukkk findet sich die Angabe "The Gamaliya – חאן גמלייה", die zu einem gleichnamigen Veranstaltungsort führt. Dieser befindet sich zwischen dem Sapir Park und dem Sapir Airfield nahe der Grenze zu Jordanien (siehe folgende Bildstrecke) und liegt rund zwei Autostunden entfernt von dem Ort, den jetzt Hamas-Kämpfer brutal überfallen haben.

    Auf dem Gamaliya-Gelände finden regelmäßig Musikfestivals statt. Das belegen die Social-Media-Kanäle des Orts. Beim Scrollen durch die Bilder und Videos der zurückliegenden Events findet man auch jenes markante Sonnensegel, das in dem angeblich letzten Video von Shani Louk und ihren Freundinnen zu sehen ist.

    Auf Aufnahmen vom Gelände des Nova-Festivals (siehe folgendes Video) ist das Sonnensegel nicht zu sehen. Ein weiterer Beleg dafür, dass der kurze Clip nicht von dort stammen kann und nicht die letzten Momente der jungen Frauen zeigt.

    Woher weiß man, dass die Aufnahme aus dem März 2023 stammt?

    Durch Abgleich des Videos mit öffentlich verfügbaren Aufnahmen von Musikevents, die auf dem Gamaliya-Areal stattgefunden haben. Solche sind unter anderem auf Instagram zu finden – auf dem Profil von @the_gamaliya oder bei (Mit-)Veranstaltern, DJs oder Besucherinnen und Besuchern, die bei ihren Foto- und Videoposts "The Gamaliya – חאן גמלייה" als Ort angegeben haben. So, wie es auch die von den Hamas verschleppte Shani Louk gemacht hat.

    Andere Aufnahmen von Louk und ihren Freundinnen konnte "Heute" nicht finden. Wohl aber solche, in denen Personen zu sehen sind, die auch in dem fälschlicherweise als letztes Video gehandelten Clip auftauchen. Sie stammen von unterschiedlichen Personen, sind aber alle an einem Wochenende im März 2023 entstanden, an dem auf dem Gamaliya-Areal das von Fusion Culture ausgerichtete Purim-Circus-Festival stattfand. Das Auftauchen derselben Personen in von voneinander unabhängigen Personen geposteten Clips wird als Beleg dafür gewertet, dass sich auch Shani und ihre Freundinnen zu diesem Zeitpunkt dort befanden.

    rfi, 20 Minuten
    Akt.