Flächenbrand?
Von Crash keine Spur – Aktienkurse schießen nach oben
Nach dem turbulenten Montag steht den Börsen tags darauf eine kleine Kurs-Ralley bevor. Was steckt dahinter?
Es war einer der größten Abstürze an der Börse abseits von 2008 und Corona. Panik machte sich breit, als schwache Arbeits- und Wirtschaftsdaten aus den USA kamen, Mega-Verkäufe großer Investoren taten ihr Übriges. Hinzu kamen die anstehenden US-Wahlen, der Nahostkonflikt und eine mögliche AI-Blase.
Der japanische Nikkei-Index fuhr seinen größten Tagesverlust seit 37 Jahren ein, der Handel musste mehrmals ausgesetzt werden. Völlig aufgelöste Mitarbeiter erzählten den TV-Kameras, dass manchmal sogar nicht alle Kunden sofort durchgestellt werden konnten – Horror in Japan.
Kurs schießt nach oben
Es kam, was einige schon gewittert haben: Am Dienstag startet der Nikkei-Index mit einem satten Plus von zehn Prozent in den Tag. Blickt auf die vergangenen 365 Tage zurück, liegt der Index nun sogar wieder über fünf Prozent im Plus, auf die letzten fünf Jahre gesehen sind es sogar 65 Prozent.
Anpassung, aber kein Crash
Immerhin: Raiffeisen-Analyst Manuel Schleifer sieht im Ö1-Morgenjournal kein Platzen möglicher Blasen, sondern mehr einen Hype. "Momentan sehen wir einfach, dass es hier eine Anpassung gibt zwischen der Realität und der Erwartungshaltung."
Die Anstiege im ersten Halbjahr waren sehr sportlich, deswegen war hier jetzt etwas Platz nach unten, erklärt es daraufhin Börseexpertin Monika Rosen vereinfacht gesagt. Die Schwankungsanfälligkeit bleibe aber wohl vorhanden. "Crash würde ich absolut keinen kommen sehen", auch keinen Flächenbrand.
Auf den Punkt gebracht
- Trotz des großen Börsenabsturzes und der Panik infolge schwacher Wirtschaftsdaten und anderer globaler Konflikte, erlebte der Nikkei-Index einen Anstieg von zehn Prozent, was zu einem Plus von über fünf Prozent im letzten Jahr und 65 Prozent in den letzten fünf Jahren führte
- Experten sehen keine Anzeichen für einen Crash, sondern eher eine Anpassung an die Realität und eine gewisse Schwankungsanfälligkeit