Richard Lugner

Vom Nachhaltigkeits-Verweigerer zum Umweltschützer

Der verstorbene Baulöwe Richard Lugner mutierte im vergangenen Jahrzehnt vom Ignoranten des Themas Nachhaltigkeit zum betrieblichen Umweltschützer.

Bernd Watzka
Vom Nachhaltigkeits-Verweigerer zum Umweltschützer
Mit Nachhaltigkeit konnte er einst "nichts" anfangen, später bewies Lugner Verantwortungsbewusstsein.
Andreas Tischler / Vienna Press

"Nachdem sich alles um Nachhaltigkeit dreht, mache ich als Individualist da nicht mit" – so spröde reagierte Richard Lugner im Jänner 2012 in einem Interview der Plattform alternativantriebe.com auf die Frage, was seine Firma zur Nachhaltigkeit beitrage.

Auch Lugners persönlicher Beitrag zum Umweltschutz war damals offenbar überschaubar. "Ich halte meinen Garten frei von Belastungen, deshalb leben dort Ringelnattern", antwortete er auf eine entsprechende Frage.

Beim Thema Nachhaltigkeit "tut sich etwas"

Was werde man in Zukunft, lautete eine weitere Frage, "bei Ihrer Firma tun, um nachhaltig zu sein? "Nichts", so der Baumeister, der sich damals offensichtlich noch nicht mit dem Thema auseinandergesetzt hatte.

Wasserstoff und Elektro sind die Zukunft des Autoantriebs
Richard Lugner
in einem Interview 2012

Allerdings, beim "Umgang der Politik, Autohersteller oder Ölfirmen" zum Thema Nachhaltigkeit  "tut sich was", sagte Lugner, der damals schon "alternative Antriebssysteme" prognostizierte und "Wasserstoff und Elektro" als die Zukunft des Pkw-Antriebs sah.

Am Dach der Lugner City sorgt heute eine Photovoltaik-Anlage für sauberen Strom.
Am Dach der Lugner City sorgt heute eine Photovoltaik-Anlage für sauberen Strom.
Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com

Umweltschutz ist für Lugner City großes Thema

In der Zwischenzeit hat sich allerdings viel getan, Richard Lugner hatte längst die Wichtigkeit eines nachhaltigen Wirtschaftens erkannt. So liefert eine leistungsstarke Photovoltaik-Anlage am Dach der Lugner City grünen Strom.

Das eigene Blockheizkraftwerk des Einkaufszentrums gilt zudem als sehr effizient. Abwärme, die bei der Stromerzeugung entsteht, wird vor Ort zum Heizen verwendet. Dadurch könne deutlich mehr Strom und Wärme erzeugt werden, als bei herkömmlichen Anlagen.

Der Eislaufplatz in der Lugner City vom vergangenen Winter wurde nachhaltig betrieben.
Der Eislaufplatz in der Lugner City vom vergangenen Winter wurde nachhaltig betrieben.
Lugner City

Eislaufplatz sparte Strom und Wasser

Auch beim kleinen Eislaufplatz, der im vergangenen Winter viele Besucher der Lugner City erfreute, setzte man auf Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit. Der Platz aus synthetischem Eis kam ohne zusätzliche Gleitmittel aus – und benötigte für den Betrieb weder Strom noch Wasser oder Eismaschinen.

Bildstrecke: Das war Richard Lugner

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    Richard Lugner gehörte zu den schillerndsten Figuren der österreichischen Society. Wenn nicht sogar DIE schillerndste Figur.
    Richard Lugner gehörte zu den schillerndsten Figuren der österreichischen Society. Wenn nicht sogar DIE schillerndste Figur.
    Karl Schöndorfer / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Richard Lugner hat sich im Laufe der Jahre vom Ignoranten der Nachhaltigkeit zum Befürworter und betrieblichen Umweltschützer entwickelt
    • Die Lugner City setzt mittlerweile auf grünen Strom durch eine Photovoltaikanlage und effiziente Energiegewinnung durch ein Blockheizkraftwerk
    • Zudem wurde beim Eislaufplatz vergangenen Winter auf Umweltfreundlichkeit geachtet, indem synthetisches Eis benötigt wurden
    bw
    Akt.