Wildtiere

Vom Buckelwal verschluckt! Geht das überhaupt?

Letzte Woche berichteten wir von Taucher Michael Packard, der sich kurz im Maul eines Buckelwals befand - doch hätte er ihn wirklich schlucken können?

Christine Kaltenecker
Teilen
Vom Buckelwal "verschluckt" - das geht doch gar nicht!
Vom Buckelwal "verschluckt" - das geht doch gar nicht!
Getty Images

Zwar sehr, sehr selten passiert es tatsächlich, dass Mensch und Wal auf erdenklich engste Tuchfühlung gehen und in die Fußstapfen vom "biblischen" Jonas treten. So auch Michael Packard, der erst kürzlich die interessante Erfahrung machte, fast von einem Buckelwal verschluckt worden zu sein. Wir fragten bei WWF-Meeresbiologen Mag. Axel Hein nach und wollten wissen: Ist das denn überhaupt möglich?

1/3
Gehe zur Galerie
    Der sogenannte Sardine-Run (Sardinen-Rennen) in Südafrika ist ein spektakuläres Ereignis.
    Der sogenannte Sardine-Run (Sardinen-Rennen) in Südafrika ist ein spektakuläres Ereignis.
    Screenshot Youtube© Save the Ocean

    Sechs Richtige im Lotto

    Gut gelauntes Gekicher am anderen Ende der Leitung, als wir dem Meeresexperten von spektakulären "Schluck"-Geschichten erzählten, die den Anschein erwecken könnten, dass sich Herr und Frau Buckelwal wohl nicht länger mit Kleingetier begnügen. "Nein, nein", entgegnete Hein lachend, "die Chance, im Maul eines Buckelwals zu landen, ist ungefähr so groß, wie ein Lotto-Sechser".

    "Sardine-Run"

    Doch die Möglichkeit besteht. In Südafrika ist der "Sardine-Run" (Sardinen-Rennen) ein faszinierendes Spektakel, wo man nicht nur Buckelwale, sondern auch Haie, Delphine und Vögel im freien "Jagdmodus" beobachten kann. "Buckelwale jagen sehr intelligent. Sie bilden mittels Luftbläschen einen "Vorhang" um die Sardinen, treiben sie so zusammen und schwimmen mit offenem Maul dann von unten nach oben in den Schwarm", so Hein, "sollte sich hier ein Taucher zu diesem Zeitpunkt über dem Wal befinden, kann es vorkommen, dass ihn der Wal kurz 'kostet' und sofort wieder ausspuckt".

    Anatomisch nicht möglich

    "Durch die hohe Geschwindigkeit und eingeschränkte Sicht, darf man dem Wal auch nicht böse sein", scherzt der Meeresbiologe und erwähnt einen essenziellen Punkt: "Bartenwale könnten uns gar nicht schlucken. Ihr Schlund ist viel zu eng und sie würden wohl buchstäblich an uns ersticken. Außerdem sind Wale hochintelligente Tiere, die sofort erkennen, dass wir nicht in ihr Beuteschema passen".