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Voller Erfolg für das Pilotprojekt "Raus aus dem Öl"

Im Rahmen des Pilotprojekts "Raus aus dem Öl" sind in der Kleinregion Lainsitztal über 200 Haushalte auf erneuerbare Heizsysteme umgestiegen.

Irma Basagic
Kleinregion Lainsitztal stellt das Projekt "Raus aus dem Öl" vor.
Kleinregion Lainsitztal stellt das Projekt "Raus aus dem Öl" vor.
Foto: Benjamin Wald

PROJEKTNAME: Pilotprojekt "Raus aus dem Öl"
PROJEKTTRÄGER: Klima- und Energiemodellregion Lainsitztal
KATEGORIE: Gemeinden/Städte
THEMENBEREICH: Energie
TEILNEHMERZAHL: 400
PROJEKTSTART: 2019
STATUS: abgeschlossenes Projekt
REGION: Großschönau/Niederösterreich
INSTITUTIONALISIERT ALS: Als Verein
WIRKUNGSFELD: Die Region

Darum geht es beim Pilotprojekt "Raus aus dem Öl"

200 Haushalte sind raus aus Öl und Gas!

Im privaten Bereich konnten durch das Rundum-Sorglos-Paket der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Lainsitztal gemeinsam mit der Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ ein sensationelles Ergebnis erreicht werden.

Im Pilotprojekt von 2019-2022 wurden mehr als 50% der noch bestehenden fossilen Heizungen in privaten Haushalten auf erneuerbare Heizsysteme umgestellt. Die Pilotaktion lief außergewöhnlich gut und das gesetzte Ziel von 100 Umstellungen wurde weit übertroffen.

Über 200 Haushalte sind seit 2019 nun raus aus Öl und Gas. Das bedeutet Aufträge von etwa 3,5 Mio. Euro für die regionalen Installateure und Förderungen von rund 2 Mio. Euro für die Einwohner.innen im Lainsitztal.

Anreize gab es durch Pelletsgutscheine und Rabatte für Wärmepumpen. Die Pilotaktion wurden auf ganz NÖ ausgerollt.

Heute For Future-Award im Gespräch mit Verena Litschauer

Was zeichnet das Projekt aus bzw. wie unterscheidet es sich von anderen?

Wichtig und zum Erfolg (Umstellungsrate von 50% !!) beigetragen hat sicher die gute Zusammenarbeit zwischen:

• Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ
• Installationsbetriebe der Region • Regionale Raiffeisenbanken
• Erneuerbare-Wärme-Coaches (=Energieberater)
• Klima- und Energie-Modellregion Lainsitztal

Die wichtigsten fünf Schlüsselfaktoren dabei waren:

• (Kümmerer) Zentrale Ansprechstelle und Treiber in der Gemeinde
• Einbindung der lokalen Installateure • Engagierte, regional gut verankerte Energieberater
• Bürgermeister-Brief persönlich an Haushalte mit Ölheizungen
• Durchgängige Öffentlichkeitsarbeit

Vier Tonnen Pellets wurden kostenlos zur Verfügung gestellt. Beim Pilotprojekt wurde außerdem mit Kesselhersteller, Wärmepumpenhersteller und ProPellets Austria zusammengearbeitet, wodurch für alle Umsteller die Kosten von 4 Tonnen Pellets gemeinsam mit dem Land NÖ übernommen wurden.

Das Projekt wurde auf ganz Niederösterreich ausgerollt und unterschiedlichste Ansätze ausprobiert. Die wirkungsvollsten wurden von der Energie- und Umweltagentur übernommen und in ihr Angebot für alle NÖ-Gemeinden integriert.

Welche Voraussetzungen sollten erfüllt sein, dass Ihr Projekt anderswo nachgemacht werden könnte?

Es braucht unbedingt einen Kümmerer/Vorantreiber in der Region/Gemeinde, welcher als Ansprechpartner für alle im Projekt Beteiligten fungiert. Zudem sind Bundes- und Landesförderung für den Erfolg essentiell.

Haben Sie sich am Beginn Ihres Projektes an einem anderen Modellprojekt orientiert?

Nein.

Ist Ihr Projekt bereits in anderen Regionen nachgemacht worden? Wenn ja, an welchem Standort?

Ja. Das Pilotprojekt wurde auf ganz NÖ ausgerollt. Unser Ansprechpartner dabei ist die Energie- und Umweltagentur des Landes NÖ.

Glauben Sie, dass Ihr Projekt auch anderswo durchgeführt werden könnte?

Ja, auch anderswo in Österreich.