Szene
Opernpremiere: "Man sieht nicht, dass geköpft wird"
Strauss' "Salome" feiert am Freitag Premiere an der Volksoper. "Heute" hat vorab mit Hauptdarstellerin Astrid Kessler gesprochen.
"Ich singe die Salome zum ersten Mal, das ist also doppelt so aufregend", erklärt Astrid Kessler vor der Premiere am Freitag von "Salome" von Richard Strauss an der Wiener Volksoper. In der Oper nach Oscar Wilde, die heute unter die Kategorie "Sex & Crime" fallen würde, fordert Salome den Kopf eine Propheten. Kessler beruhigt aber zu sensibles Publikum: "Man sieht nicht, dass jemand geköpft wird…"
„"Wenn nicht ein junges Mädchen, sondern ein Herrscher den Kopf von jemandem gefordert hätte, wäre es wahrscheinlich nicht so ein Skandal gewesen"“
Die Rolle der Salome ist innerhalb der Opernsphäre eine besondere, in ihrem Alleinstellungsmerkmal gar beinahe eine feministische: "Als moderne empanzipierte Frau, der Gleichberechtigung wichtig ist, finde ich die Salome auf alle Fälle stärker als beispielsweise die religiöse Elisabeth in Wagners Tannhäuser", erklärt Kessler. Und fügt hinzu: "Wenn nicht ein junges Mädchen, sondern ein Herrscher den Kopf von jemandem gefordert hätte, wäre es wahrscheinlich nicht so ein Skandal gewesen."