Corona-Maßnahmen
"Völlig absurd" – Rauch fordert Entschuldigung von FPÖ
Der Gesundheitsminister hat ein Fazit zu den Covid-Maßnahmen gezogen. Schulschließungen und Abschottungen von Heimen seien rückblickend problematisch.
Gestern präsentierte die Bundesregierung ihren Corona-Aufarbeitungsbericht, jetzt zog Gesundheitsminister Johannes Rauch sein Fazit zu den Corona-Maßnahmen. Der Grünen-Minister bezeichnete mehrere Maßnahmen im Rückblick als "problematisch". Wie Bundeskanzler Nehammer betonte auch Rauch, dass Fehler gemacht worden seien.
Im Ö1-Mittagsjournal nahm Rauch am Freitag Stellung. Der Gesundheitsminister findet aus heutiger Sicht vor allem Schulschließungen und die Schutzmaßnahmen in Pensionisten- und Pflegeheimen während der Corona-Pandemie problematisch. Rauch hatte Präsentation des Corona-Aufarbeitungsberichts am Donnerstag wegen der Bundesratssitzung verpasst.
Schulschließungen waren "Fehler"
Bei den Schulschließungen haben man falsch gelegen, erklärte Rauch. "Die halte ich rückblickend mit dem Wissen von heute für schwierig, um nicht zu sagen, das war ein Fehler", sagte Rauch. Vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Familien würden diese Zeit nur schwer aufholen können.
Auch die "vollständige Abschottung" von alten Menschen in Pflegeheimen werde man in Zukunft würde wohl nicht mehr so durchführen, betonte er. Damals sei die Einschätzung bezüglich der Maßnahmen jedoch so gewesen. Auch wisse man jetzt, dass man sehr präzise kommunizieren müsse. "Hinten nach weiß man alles besser."
Kein Schuldeingeständnis
Entschuldigen wollte sich Rauch für das damalige Vorgehen aber nicht. Dies sollten stattdessen etwa die FPÖ tun, die Falschinformation betreibe. Noch heute gebe es Freiheitliche, die den Gesundheitsminister für den Tod von Hunderttausenden verantwortlich machten, weil man die Impfung propagiert habe, kritisierte Rauch. Dies sei "völlig absurd".
Die FPÖ wollte das nicht auf sich sitzen lassen. Der blaue Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak bezeichnete Rauchs Kritik als "scheinheilige Rechtfertigungen". Der Gesundheitsminister zeige zeige wie Nehammer keinerlei Schuldeingeständnis und betreibe einzig und allein Opfer-Täter-Umkehr, hieß es von Kaniak.