Mode aus 2ter Hand

Visionäre tragen 2nd Hand: Wienerin für Award nominiert

Kaum eröffnet, nun schon für den Business Award nominiert: Judith Schmuck betreibt in Meidling einen Secondhandshop kombiniert mit smarter Technology.

Wien Heute
Visionäre tragen 2nd Hand: Wienerin für Award nominiert
Super Aussichten: Judith Schmuck wurde mit ihrem Secondhand-Konzept für den Business Award nominiert
Denise Auer

"Heute" berichtete als erste, als die süße 2nd-Hand Boutique "Secondhandsome" in Meidling eröffnete. Nun, ein halbes Jahr später, gibt es großartige Neuigkeiten: Secondhand boomt – und die Betreiberin, Judith Schmuck, wurde für den Business Award nominiert.

Die Hälfte der Österreicher kauft bereits regelmäßig aus zweiter Hand, wie eine Umfrage des Handelsverbandes ergab. Secondhand durchläuft einen Imagewandel: Es steht nicht mehr für die knappe Kasse, sondern für Nachhaltigkeit und durchdachten Umgang mit Ressourcen.

So titelte auch der "ORF" am Donnerstag: "Secondhand-Markt boomt." Das kann auch Judith Schmuck bestätigen: Secondhand zu kaufen, liegt einfach auf der Hand, findet sie: "Es ist von allem so viel da, bedienen wir uns doch einfach! Und die Kindersachen sind schon 50.000 Mal gewaschen, da sind sicher keine Schadstoffe mehr drin. Außerdem ist Secondhand günstiger und viele Stücke sind ungetragen und neuwertig."

Am 18. März hat sich Judith Schmuck nach vielen Jahren im Marketing einen Traum erfüllt und in der Hetzendorferstraße 100/1/1 in Wien-Meidling ihr Geschäft "Secondhandsome" eröffnet. "Unser Ziel ist es, unsere Freude am Kaufen von Kleidern umweltfreundlicher zu gestalten und unseren Kunden gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, ihren Stil individuell und preisbewusst auszudrücken", erklärt Schmuck. Und weiter: "Jedes Jahr produziert die Modeindustrie über eine Milliarde Stück Neuware. Statistisch betrachtet tragen wir nur 20 Prozent von dem, was in unserem Kleiderschrank hängt. Kleider belasten die Umwelt in gleichem Maße wie der weltweite Flugverkehr."

Secondhand: Top gepflegt und preiswert

Viele denken bei dem Wort "Secondhand" an die Caritas oder an muffige Humana-Shops. Dass Secondhand aber auch Boutique Charakter haben kann, beweist Judith Schmuck. In ihrem Geschäft riecht es angenehm, die ausgestellten Produkte sind wie neu. Abgetragene, schadhafte Stücke kommen ihr nicht ins Haus. Für kleines Geld kann man sich hier also sehr fein einkleiden – die Stücke werden für 30 Prozent des Neupreises verkauft – das bedeutet: Frau zahlt 30 Euro statt 90 Euro für eine neuwertige Marken-Handtasche. Ein Großteil ihrer Mode ist im Topzustand für unter 10 Euro zu haben.

Eine App zeigt den Verkauf an

Ein besonderes Highlight des Shops ist die innovative Nutzung von Technologie. Die Kleidung kommt von Menschen in direkter Umgebung und wird ausgesucht in Kommission genommen. Dadurch entstehen kaum Lieferwege und das, was sonst am Müll landen würde, kann anderen noch einmal Freude bereiten. Dank der Entwicklung einer eigenen Kommissions-Software weiß der Lieferant immer über den Status seiner Kleidung Bescheid. In Planung ist auch der Online-Gang, dann können Kunden die aktuelle Kollektion durchstöbern, Kleidungsstücke reservieren und sich über die Herkunft und Geschichte der Produkte informieren.

Nach dem Verkauf geht die Hälfte des Geldes direkt an den Eigentümer des Stücks und die andere Hälfte an Judith Schmuck, fifty-fifty, ein fairer Deal. Dazu hat Judith Schmuck eine App entwickelt. Hier können die Wiener Bilder ihrer Stücke hochladen und wenn sie verkauft werden, gibt es direkt eine Meldung aufs Handy. Super smart. Das findet auch der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Wien, der das Konzept für den Business Award in der Kategorie "Innovation und Nachhaltigkeit" nominiert hat. Ob sie ihn bekommt, wird die Abstimmung der Wiener zeigen: "Die ersten sechs Monate haben großartig gestartet - ich habe bereits jetzt viele Stammkundinnen", berichtet Schmuck.

Vienna Business Award Voting in der Kategorie: Innovation und Nachhaltigkeit
Hier kannst du abstimmen

Die Bilder des Tages

1/55
Gehe zur Galerie
    <strong>19.09.2024: "Er hatte sogar Cathy als Geschäftsführerin eingesetzt".</strong> Dass Richard Lugner Simone zur Geschäftsführerin machen wollte, sorgt für Wirbel. Dabei sei selbst Cathy als Geschäftsführerin eingesetzt gewesen. <a data-li-document-ref="120059721" href="https://www.heute.at/s/er-hatte-sogar-cathy-als-geschaeftsfuehrerin-eingesetzt-120059721">Weiterlesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120059284" href="https://www.heute.at/s/firma-hat-3-mio-schulden-haut-alle-mitarbeiter-raus-120059284"></a>
    19.09.2024: "Er hatte sogar Cathy als Geschäftsführerin eingesetzt". Dass Richard Lugner Simone zur Geschäftsführerin machen wollte, sorgt für Wirbel. Dabei sei selbst Cathy als Geschäftsführerin eingesetzt gewesen. Weiterlesen >>>
    Starpix / picturedesk.com

    Auf den Punkt gebracht

    • Judith Schmuck betreibt in Wien-Meidling den Secondhandshop "Secondhandsome", der durch die Kombination von Secondhand-Mode und smarter Technologie überzeugt und nun für den Business Award nominiert wurde
    • Ihr Konzept, das Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung betont, hat bereits viele Kunden gewonnen und zeigt, dass Secondhand auch Boutique-Charakter haben kann
    red
    Akt.
    Mehr zum Thema