Sexismus-Vorwurf

Vilimsky nennt Politikerinnen Hexen, droht mit Peitsche

FPÖ-Delegationsleiter Harald Vilimsky will das "Hexentrio" in der EU die "Peitsche spüren lassen". SPÖ und Grüne sind empört.

Leo Stempfl
Vilimsky nennt Politikerinnen Hexen, droht mit Peitsche
Vilimskys Aussagen lassen die Wogen hoch gehen.
EPA-EFE

Diese Woche findet die konstituierende Sitzung des EU-Parlaments in Straßburg statt. Österreichs Abgeordnete gaben deswegen im Vorfeld bei einer großen Pressekonferenz Statements ab. Für große Empörung sorgt im Nachgang die Wortmeldung von FPÖ-Delegationsleiter Harald Vilimsky.

Er thematisierte die Wiederwahl von Roberta Metsola als Parlamentspräsidentin, Ursula von der Leyens Bestätigung als Kommissions-Präsidentin am Donnerstag gilt als wahrscheinlich. Gemeinsam mit EZB-Chefin Christine Lagarde stellen diese Frauen für ihn ein "politisches Hexentrio" dar.

Als Grund nannte er unter anderem "sinnlose Sanktionswellen gegen die Russen". Mit solchen Maßnahmen werde der Kontinent in den Abgrund geführt. "Und wir werden sie die Peitsche spüren lassen", kündigte Vilimsky an.

"Vilimsky ist ein Sexist"

Für große Empörung sorgten diese Aussagen bei den Grünen und der SPÖ. "Wir sind ja von manchen einiges gewohnt", sagt SPÖ-Delegationsleiter Andreas Schieder, "aber so etwas darf nicht hingenommen werden". Er verurteilt die Aussagen auf das Schärfste, fordert ein Zurücknehmen und eine Entschuldigung. "Erschüttert und entsetzt" ist auch SPÖ-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner.

Zu noch härteren Tönen grieft die Grünen-Frauensprecherin Meri Disoski. "Harald Vilimsky ist ein Sexist, der Angst vor starken Frauen hat", mutmaßt sie. "Wenn er davon öffentlich fantasiert, die drei Politikerinnen 'die Peitsche spüren zu lassen', verharmlost er Gewalt gegen Frauen", erklärt die Stv. Klubobfrau das "widerliche" Statement.

Eine Entschuldigung Vilimskys dürfte es jedenfalls nicht geben. "Nicht alles ist Sexismus, einfach harte politische Kritik. Zurecht!", legte er auf Twitter nach. Für große Irritation sorgten übrigens auch die Wortmeldungen von Lena Schilling (Grüne) – mehr dazu hier.

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