Szene
Viennacontemporary setzt auf Kunst am Bau
Mitten auf einer Baustelle präsentiert sich die viennacontemporary heuer im neuen Gewand. "Heute" hat sich auf der Kunstmesse umgesehen.
Wo bald Luxuswohnungen bezogen werden, findet noch bis Sonntag die viennacontemporary statt. Auf der Baustelle der Alten Post im ersten Bezirk stellen heuer 25 internationale Galerien aus. Im vergangenen Jahr waren es noch 60. Laut Kurator und Künstler Boris Ondreička, der im August als neuer künstlerischer Leiter der viennacontemporary vorgestellt wurde, hat man sich dieses Jahr – auch wegen der Baustelle – auf weniger Galerien fokussiert.
Ein eigener Bereich mit Kunst aus Österreich
Das Motto der diesjährigen Kunstmesse lautet "The City as an artistic space", weshalb die Alte Post, mitten im Zentrum von Wien, als Location ausgewählt wurde. Der Fokus liegt heuer besonders auf Galerien aus Zentral- und Osteuropa. Zu sehen gibt es Kunst aus Rumänien, Russland, Slowenien, Ungarn, der Ukraine und der Tschechischen Republik, aber auch aus Lettland, Irland und Italien.
„"Wien ist in geografischer als auch in kreativer Hinsicht ein Knotenpunkt von historischer Dichte, in welchem in jüngster Zeit aber neue Impulse gesetzt wurden." – Kuratorin Franziska Sophie Wildförster.“
Ein eigener Bereich widmet sich Kunst aus Österreich. Die Sonderausstellung "Zone1" zeigt sieben Galerien, welche junge Künstler und Künstlerinnen unter 40 mit Bezug zu Österreich präsentieren. Kuratiert wird "Zone1" heuer von Franziska Sophie Wildförster. Mit dabei sind Künstler wie Nikita Kadan, Jelena Micić oder Katharina Höglinger. "Wien ist in geografischer als auch in kreativer Hinsicht ein Knotenpunkt von historischer Dichte, in welchem in jüngster Zeit aber neue Impulse gesetzt wurden. Mit einer Balance aus Galerien der ersten Stunde und solcher der jüngeren Generationen, zeigt "Zone1" sowohl aufstrebende als auch solche Positionen, welche bisher weniger Aufmerksamkeit bekommen haben und feministische, sozialökonomische und ökologische Herangehensweisen formulieren", so Franziska Sophie Wildförster.
Neben den ausgestellten Kunstwerken wird es auch Talkrunden, sowie eine besondere Performance geben. Heute, Freitag, feiern der heimische Dirigent Rupert Huber und die bulgarische Schlagzeugerin Mario Petrova im Amalienbad am Reumannplatz eine audiovisuelle Weltpremiere. Im Rahmen der Talkrunden diskutiert heute ab 15 Uhr ein Panel von 20 Kuratoren und Kritikern aus ganz Europa über die Rolle der zeitgenössischen Künstler, Kuratoren und Kritiker. Am Samstag wird ab 13 Uhr über NFTs, die seit 2014 ein integraler Bestandteil des Kunsthandels sind, diskutiert.
„"Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, ,more than a fair‘ zu sein. Gleichzeitig ist unser Anspruch, die Fülle an Möglichkeiten, die eine Kunstmesse bietet, in ihrer Gänze auszuschöpfen. viennacontemporary hat bereits ein großartiges Publikum, und trotzdem müssen wir versuchen, den Fokus zu erweitern, uns allen kulturellen und sozialen Gesellschaftsgruppen zu öffnen." - Boris Ondreička“
Beim Auftakt der viennacontemporary waren nicht nur Sammler und Kunstfans vor Ort. Auch Ex-Vizekanzler Wolfgang Schüssel, Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer, Künstlerin Anouk Lamm Anouk und Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder waren mit dabei. Für alle Besucher und Besucherinnen gilt die 3G-Regel. Ein Mund-Nasen-Schutz ist jedoch nicht verpflichtend.
Ausstellung & ZONE1:
Alte Post – 1010, Postgasse 10
Performance am Reumannplatz:
Amalienbad – 1100, Reumannplatz 23
Talks:
viennacontemporary lounge @ Xpedit – 1010, Wiesingerstr. 6
Für die Contemporary Vienna Walking Tour und für die viennacontemporary Guided Tour gilt eine begrenzte Teilnehmeranzahl von 15 Personen.