Gewerkschafter schlägt Alarm
Viele Lehrer fehlen, eingeschränkter Betrieb an Schulen
Seit dem zweiten Schultag herrscht eingeschränkter Betrieb in vielen Schulen, kritisiert Lehrer-Gewerkschafter Thomas Krebs.
Nicht ganz nach Plan läuft es derzeit an vielen Schulen, wie Lehrer-Gewerkschafter Thomas (fcg) beanstandet: "Fast alles, was wir als Standesvertretung vor dem Schulbeginn prognostiziert haben, ist leider eingetreten. Es ist sich personell gerade noch irgendwie ausgegangen, dass der Schulbetrieb am ersten Schultag starten konnte. Aber schon wenige Tage später tun sich große Lücken auf", so Krebs.
Laut dem Gewerkschafter hätten etliche Schulen gemeldet, dass eingeplante Lehrer in der Schule gar nicht erschienen sind, und die ersten Lehrer angekündigt haben, das Dienstverhältnis zu lösen.
Lehrerin muss einspringen – keine Deutschförderung
Krebs nennt dazu zwei konkrete Beispiele: So berichtete die Schulleitung einer Volksschule, dass der Betrieb in zwei Klassen nur deshalb aufrechterhalten werden kann, weil teilbeschäftigte Kollegen die Führung der Klassen übernommen haben und die Schulleitung selbst die offenen Stunden unterrichten muss. In einer anderen Volksschule kann keine Deutsch-Förderung stattfinden, weil die ursprünglich dafür eingeteilte Lehrerin eine plötzlich frei gewordene Klasse übernehmen musste.
Ein weiteres Problem: Viele Schüler sprechen kein Deutsch und können daher dem Unterricht nicht folgen. Daher fordert Krebs, dass Schüler Deutsch ausreichend beherrschen, bevor sie die Schule besuchen: "Ich habe die Forderung nach Aussetzen des Familiennachzugs gestellt. Diese Forderung wurde von der Bundespolitik aufgenommen – mit der Folge, dass der Familiennachzug zurzeit zurückgegangen ist. Das bedeutet eine Entlastung der Wiener Pflichtschulen", betont der Gewerkschafter.
Konsequentere Sanktionierung von Fehlverhalten
Krebs fordert zudem den sofortigen Ausbau an Supportkräften im administrativen, medizinisch-pflegerischen, sozial-emotionalen sowie im sicherheitstechnischen Bereich und, dass das Fehlverhalten von Schülern konsequenter sanktioniert wird – beispielsweise mit der Versetzung in Time-Out-Klassen, polizeilichen Vorladungen von Schülern und Eltern oder Kürzungen bzw. Streichungen staatlicher Leistungen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Lehrer-Gewerkschafter Thomas Krebs kritisiert den aktuellen Personalmangel an Schulen, der bereits wenige Tage nach Schulbeginn zu erheblichen Problemen führt, wie ausgefallene Deutschförderung und überlastete Lehrkräfte
- Er fordert unter anderem bessere Deutschkenntnis der Schüler vor Schulbeginn, den Ausbau von Supportkräften und konsequentere Sanktionen bei Fehlverhalten