Viel mehr Kinder-Anfragen zu sexualisierter Gewalt

Jüngste Ereignisse sexualisierter Gewalt schockieren die Bevölkerung und auch die psychosozialen Dienste Österreichs. Das erfahrene Experten-Team von Rat auf Draht, das auf 35 Jahre Erfahrung in der Beratung von Kindern, Jugendlichen und Eltern zurückblicken kann, beobachtet aktuell einen dramatischen Anstieg von Gewalt bei Jugendlichen. Die Anfragen dazu über die Kanäle der Notrufnummer 147 stiegen alleine von 2022 auf 2023 um 9,42 Prozent und damit von 2.740 auf 2.998 Beratungen zu diesem brisanten Thema.

Mädchen sind häufiger betroffen

Neben körperlicher und psychischer Gewalt nimmt auch die sexualisierte Gewalt immer mehr zu. Oft kommt es dabei auch zu einer Mischung aus den verschiedenen Formen. Dabei sind besonders oft Mädchen oder junge Frau von sexualisierter Gewalt betroffen. Doch die Experten merken an, dass sich dazu auch laufend immer mehr junge Männer und Jungen bei ihnen melden würden.

Appell: Im Ernstfall Unterstützung holen

Für Betroffene ist es oft nicht leicht über Geschehenes zu sprechen. Dabei unterstützt das erfahrene Beratungsteam von Rat auf Draht auf verschiedenen Kanälen und im Bedarfsfall auch mit behutsamen Fragen. "Unsere Erfahrung hat gezeigt, dass es bereits sehr entlastend wirkt, mit jemandem darüber zu sprechen und dies der erste wichtige Schritt zur eigentlichen Lösung ist", so Birgit Satke, Leiterin der Notrufnummer 147 Rat auf Draht.  

Betroffene von sexualisierte Gewalt fällt es oft besonders schwer, sich jemandem anzuvertrauen oder Hilfe zu suchen, da sie oft durch Angst und Scham stark belastet sind. "Ganz wichtig ist aber, gerade in so einer Situation nicht damit allein zu bleiben“, so Satke,

Anonyme und kostenlose Hilfe

Bei Rat auf Draht können Kinder und Jugendliche besonders niederschwellig, anonym und kostenlos Kontakt aufnehmen. "Unsere Anrufer:innen können absolut unerkannt bleiben, müssen weder Namen, Adresse oder Alter nennen. Ein Anruf bei 147 erscheint auch nicht auf der Telefonrechnung", so Satke. Man versuche aber auch bereits präventiv  mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten und und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Sexualität nur dann erlaubt ist, wenn beide Beteiligten auch zustimmen.