Teurer Spaß
Video-Streaming – Disney+ & Apple werden massiv teurer
Netflix hat’s vorgemacht und eben erst mit einer saftigen Preiserhöhung begonnen. Jetzt ziehen die beiden Mitbewerber Disney und Apple nach.
Mehrere Streaming-Accounts entspannt parallel laufen lassen? Das wird langsam unleistbar, denn preislich geht’s jetzt Schlag auf Schlag.
Erst vor wenigen Tage hat Apple ganz ohne Ankündigung die Kosten für seinen Streaming-Dienst TV+ massiv in die Höhe geschraubt. Für die Online-Videothek, die zwar mit hochwertigen Filmen und Serien glänzt, allerdings bei der Menge geizt, zahlt man neuerdings 9,99 Euro statt wie bisher 6,99 Euro im Monat. Das entspricht einem satten Plus von 43 Prozent!
Ebenfalls teurer wurde das Gaming-Angebot Apple Arcade. Statt wie bisher 4,99 Euro, will der iPhone-Riese jetzt 6,99 Euro – ein Aufschlag von 40 Prozent! Bei den unterschiedlichen Versionen der Sammel-Abos Apple One, die TV+, Musik, zusätzlichen iCloud-Speicher und Games enthalten, wurden zudem jeweils drei Euro draufgeschlagen.
Als Einzelperson zahlt man für Apple One nun 19,95 Euro im Monat (bisher 16,95 Euro). Das Familien-Abo kostet 25,95 Euro (bisher 22,95 Euro), das Premium-Paket mit Fitness+ als Bonus 34,95 Euro (bisher 31,95 Euro). Apple Music und Apple Fitness+ kommen hingegen (vorerst) unverändert auf 10,99 Euro bzw. 9,99 Euro im Monat.
Disney+ hebt mit 1. November Preise an
Auch Streaming-Riese Disney+ wird mit 1. November zunächst für Neukunden um 22 Prozent teurer. Wer ab Mittwoch (Allerheiligen) in Österreich ein Abo abschließt, muss dementsprechend dafür 10,99 Euro im Monat bzw. 109,90 Euro im Jahr lockermachen. Bestandskunden sind (noch) nicht betroffen. Bei denen bleibt es bei 8,99 Euro im Monat bzw. 89,90 Euro pro Jahr.
Eine deutlich größere Neuerung steht mit Anfang nächsten Monats Abonnenten in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Italien, Spanien, Großbritannien, Norwegen, Schweden und Dänemark in Haus. Hier führt Disney+ eine völlig neue Abo-Struktur ein. Österreich steht zwar nicht auf dem Plan, allerdings wird die Änderung früher oder später auch zu uns kommen.
Das neue Abo-Modell von Disney+
- Standard mit Werbung: Wer mit Werbeunterbrechungen leben kann, zahlt nach Netflix-Vorbild weniger. Das Abo kostet 5,99 Euro im Monat, eine jährliche Bezahlung ist nicht vorgesehen. Erlaubt sind zwei gleichzeitige Streams. Videos werden im besten Fall in Full HD (bis 1080p) und mit 5.1-Surround-Sound gezeigt.
- Standard: 8,99 Euro im Monat bzw. 89,90 Euro im Jahr. Erlaubt sind zwei gleichzeitige Streams sowie Downloads auf bis zu zehn Endgeräten. Filme und Serien werden im besten Fall in Full HD (bis 1080p) und mit 5.1-Surround-Sound gezeigt.
- Premium: Entspricht dem aktuell einzigen in Österreich verfügbaren Abo. Die Variante kostet allerdings nun 11,99 Euro im Monat bzw. 119,90 Euro im Jahr. Erlaubt sind bis zu vier gleichzeitige Streams sowie Downloads auf bis zu zehn Endgeräten. Die Videos werden im besten Fall in 4K und HDR bzw. mit Dolby-Atmos-Audio gezeigt.
Aus für Password-Sharing kündigt sich an
Gleichzeitig hat Disney+ nun auch in Deutschland damit begonnen, per E-Mail überarbeitete Nutzungsbedingungen an Kunden zu verschicken. Hier wird ganz klar darauf hingewiesen, dass ein Teilen des Accounts mit Personen außerhalb des Haushalts illegal ist und mit einer Sperre des Zugangs geahndet werden kann. Spannend: Disney+ verwendet in den neuen AGBs gleich zwei Mal die Formulierung "sofern nicht (anderweitig) durch ihre Abo-Optionen erlaubt". Das könnte darauf hinweisen, dass Kunden wie bei Netflix die Möglichkeit eingeräumt wird, gegen Bezahlung zusätzliche haushaltsfremde Nutzer zum Hauptvertrag hinzuzufügen.
Bei Netflix wird’s ebenfalls teurer
Einen offiziellen Termin für Österreich gibt’s zwar noch nicht: Doch in den USA, in Großbritannien und Frankreich hat Netflix eben erst die Preise angehoben – mit der Ankündigung, bald weitere Ländern folgen zu lassen. Besonders heftig: Parallel zur Einführung des werbefinanzierten Abos (gibt’s bei uns noch nicht) schafft der Streaming-Riese in immer mehr Regionen die Basis-Variante um 7,99 Euro (Österreich) bzw. 10,99 Euro (Frankreich) ab. In betroffenen Ländern wird damit Standard (kostet in Österreich 12,99 Euro, in Frankreich 13,49 Euro) das Einstiegsabo für alle, die keine Werbung sehen wollen.