Fussball
Video-Referee: Einführung der Abseits-Linie nicht fix
Ab kommender Saison hilft in heimischen Stadien der "Video-Referee" bei strittigen Szenen aus. Heikles Thema bleiben aber Abseits-Entscheidungen.
Tor oder nicht Tor, das ist hier die Frage! Im rot-weiß-roten Liga-Spitzenspiel zwischen Salzburg und Rapid (4:2) sorgte eine Szene für Wirbel: Taxi Fountas traf in Minute 28 nach Pass von Marcel Ritzmaier zum vermeintlichen 1:0, doch der Treffer zählte nicht. Schiedsrichter Alexander Harkam entschied auf Abseits – zu Recht? TV-Sender "Sky" zog in der Halbzeit-Analyse eine Linie. Sie deutete an, dass der Grieche mit der Fußspitze tatsächlich vorne war – es ging um Millimeter.
Im Sommer wird in Österreich der Videobeweis eingeführt. "Heute" fragte bei der Bundesliga nach: Hätte er in dieser Situation Klarheit geschaffen? Antwort: vielleicht.
Denn Liga-Boss Christian Ebenbauer und ÖFB diskutieren derzeit noch, ob das Ziehen einer kalibrierten Linie bei Abseits-Szenen tatsächlich zum Einsatz kommt. Im Rechtepaket ist das Tool enthalten. Auch die aktuellen Schiri-Schulungen werden damit durchgeführt. Das große Aber: Nur wenn ausreichend Kameras auf das Spielfeld gerichtet sind, arbeitet das Hilfsmittel lückenlos. Rechtliches Minimum sind vier, in der Liga werden – je nach Stadion und Spiel – zwischen sechs und zwölf Kameras eingesetzt. Je mehr Blickwinkel vorhanden sind, desto geringer die Fehler-Quote. Denn ungenau kalibrierte Abseits-Linien würden am Ende mehr Fragen aufwerfen als beantworten.
Schweiz lehnte Abseits-Linie ab
Fakt ist: Die VAR-Linie kommt in Österreich entweder ganz – also in jeder Partie – oder gar nicht. In der Schweiz, die einen ähnlichen Übertragungs-Standard hat, entschied man sich gegen die Einführung.