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Deutsche Verteidigungsministerin Lambrecht tritt zurück
Nach einer monatelangen Pannen-Serie tritt jetzt die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nun zurück.
Bereits am Freitag hatte die Ministerin ihren Rücktritt angekündigt. Nun hat sie Bundeskanzler Olaf Scholz tatsächlich um Entlassung gebeten. Zuletzt galt sie als die unbeliebteste Spitzenpolitikerin Deutschlands.
Silvester-Panne und ausgeplauderter Geheimplan
Grund für die Unbeliebtheit war eine monatelange Pannen-Serie der Ministerin. Sie hielt unter anderem eine peinliche Silvester-Ansprache, bei der sie begleitet von Feuerwerken über den Ukraine-Krieg sprach, und plauderte einen Geheimplan zur Lieferung von "Patriot"-Flugabwehrsystemen an Polen aus. "Die monatelange mediale Fokussierung auf meine Person lässt eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über die Soldatinnen und Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Weichenstellungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands kaum zu", schreibt Lambrecht in einer Erklärung an die deutsche Presseagentur über ihren Rücktritt.
Rolle des Verteidigungsministeriums im Ukraine-Krieg
Die oppositionelle Union aus CDU und CSU hatten widerholt den Rücktritt der 57-Jährigen gefordert. Nun muss ein zentraler Posten im Ampel-Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz neu besetzt werden. Das Verteidigungsministerium ist in Folge des russischen Angriffs auf die Ukraine noch wichtiger geworden. Als Reaktion auf den Krieg hat Deutschland ein 100-Milliarden-Euro-Programm für die Aufrüstung der Bundeswehr aufgelegt. Außerdem spielt das Verteidigungsministerium eine wichtige Rolle für die Unterstützung der Ukraine.