Ferrari-Doppelsieg

Verstappen fängt Feuer – das Drama um den Red-Bull-Star

Carlos Sainz führte Australien einen Ferrari-Doppelsieg an. Weltmeister Max Verstappen schied aus – sein Red Bull brannte.

Sport Heute
Verstappen fängt Feuer – das Drama um den Red-Bull-Star
Verstappen fing an der Box Feuer.
SCOTT BARBOUR / AFP / picturedesk.com

Bei Dauersieger Max Verstappen geht die Bremse hoch, Carlos Sainz greift beherzt zu - und die Formel 1 hat (zumindest vorläufig) ein spannendes Titelrennen: Der Spanier Sainz, der Ferrari zum Saisonende verlassen muss, triumphierte nur zwei Wochen nach seiner Blinddarm-Operation beim Großen Preis von Australien. Wegbereiter war allerdings ein Bremsschaden an Verstappens Red Bull.

"Körperlich war es nicht einfach. Aber ich war die meiste Zeit allein da vorn und konnte meine Pace managen", sagte Sainz: "Das Leben ist manchmal verrückt. Es ist eine Achterbahnfahrt. Ich liebe es und bin sehr glücklich."

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Beim Sprung vom Krankenbett auf die höchste Stufe des Treppchens wurde Sainz bei seinem dritten Formel-1-Erfolg flankiert von seinem Teamkollegen Charles Leclerc und McLaren-Pilot Lando Norris. Nach drei von 24 Saisonrennen schiebt es sich in der Fahrer-WM etwas zusammen, mit 51 Punkten bleibt Verstappen aber knapp vorn - auch, weil sein Teamkollege Sergio Perez nur Fünfter wurde. Erster Verstappen-Verfolger ist nun Leclerc mit 47 Punkten, es folgen Perez (46) und Sainz (40).

Verstappen-Bremse explodiert

"Wir konnten in den Daten sehen, dass die rechte hintere Bremse von Anfang an blockierte", sagte Verstappen, der nach vier Runden bereits Feierabend hatte: "Sobald die Ampel ausging, blieb die rechte Bremse angezogen. Es war, als würde man mit angezogener Handbremse fahren." Auf dem Weg in die Boxengasse explodierte die Bremse dann, nichts ging mehr.

Für Verstappen endete damit eine Serie von 43 Zielankünften nacheinander, 35 dieser Rennen beendete er als Sieger. Verstappen jagte in Melbourne seinen eigenen Rekord: Neunmal in Folge hatte er zuvor gewonnen. Zehn Siege am Stück waren in der Formel 1 nur ihm selbst gelungen - in der vergangenen Saison. Nun startet der 26-Jährige wieder bei Null.

Die neuen Formel-1-Boliden der Saison 2024

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    Die neue Saison steht in den Startlöchern. Das sind die neuen Boliden der verschiedenen Teams.
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    GEPA

    Verstappen behauptete seine Führung beim Start, dann wurden die Probleme offensichtlich. Der Niederländer hatte Schwierigkeiten mit der Fahrzeugkontrolle, in der zweiten Runde zog Sainz mit erstaunlicher Leichtigkeit an ihm vorbei. Wenig später stieg von der Bremse des Red Bull Rauch auf, auf dem Weg in die Boxengasse explodierte sie dann.

    Sainz, der vor zwei Wochen in Saudi-Arabien wegen einer Blinddarm-OP passen musste und in Melbourne noch über eine gelegentliche Übelkeit im Rennwagen klagte, setzte sich in der Folge an der Spitze ab.

    Verstappens alter Rivale Lewis Hamilton löste nach 17 Runden unfreiwillig ein virtuelles Safety-Car aus, als sein Mercedes wegen Motorproblemen ausrollte. Für den Rekordweltmeister ist es in seinem letzten Jahr bei den Silbernen nach den Plätzen sieben und neun in den ersten beiden Rennen ein neuer Tiefpunkt. "Ich denke, wir werden uns verbessern. Es ist schwierig, was die momentane Konkurrenzfähigkeit angeht", sagte Hamilton knapp.

    Eisige Stimmung bei den Red-Bull-Bossen in Bahrain

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      Eisige Stimmung bei den Granden von Red-Bull-Racing nach dem Eklat um Christian Horner (Mitte). Links: Helmut Marko.
      Eisige Stimmung bei den Granden von Red-Bull-Racing nach dem Eklat um Christian Horner (Mitte). Links: Helmut Marko.
      IMAGO/Motorsport Images

      Crash von Russell

      Für einen Schockmoment sorgte Hamiltons Teamkollege George Russell mit einem schweren Unfall in der letzten Runde, durch den er Rang neun noch verlor. Russell funkte schnell: "Ich bin okay." Das Rennen endete hinter dem virtuellen Safety-Car.

      In Melbourne waren nur 19 statt wie üblich 20 Autos am Start. Williams-Pilot Logan Sargeant war nach einer harten Team-Entscheidung zum Zusehen verdammt, obwohl sein Teamkollege Alex Albon im Training mit seinem Rennwagen schwer gecrasht war. Williams hatte dadurch nur noch ein intaktes Chassis vor Ort - und entschied sich für seinen Nummer-eins-Fahrer Albon. Der fuhr als Elfter knapp an den Punktefängen vorbei.

      red
      Akt.