Er wurde 79 Jahre alt
"Verstand verloren": Trauer um Musikstar Kinky Friedman
Sänger, Songwriter, Schriftsteller und Politiker: Mit dem Zigarrenraucher Kinky Friedman ist ein schillerndes amerikanisches Original gestorben.
Kinky Friedman ist gestorben. Der Country-Sänger, Songwriter und Schriftsteller, der für Lieder wie "Sold American" bekannt war, wurde 79 Jahre alt. Der Künstler und Katzenliebhaber verstarb am Donnerstag auf seiner Ranch in Medina, Texas, offenbar an den Folgen der Parkinson-Krankheit, wie die "New York Times" berichtet.
"Enorme Schmerzen"
"Kinky Friedman ist in seinem geliebten Echo Hill im Kreise seiner Familie und Freunde auf einen Regenbogen gestiegen", heißt es in einer auf seinem "X"-Account veröffentlichten offiziellen Erklärung. Weiter ist dort zu lesen: "Kinkster hat in den letzten Jahren enorme Schmerzen und unvorstellbare Verluste erlitten, aber er hat nie seinen Kampfgeist und seinen schnellen Verstand verloren. Kinky wird weiterleben, wenn seine Bücher gelesen und seine Lieder gesungen werden."
Friedman gründete 1971 eine Country-Band, die er aufgrund seiner jüdischen Wurzeln selbstironisch "The Texas Jewboys" nannte. Seine schwarzhumorigen und nicht selten sexistischen Texte eckten an: 1974 erhielt er wegen des Songs "Get Your Biscuits in the Oven and Your Buns in the Bed" von einer US-Frauenorganisation den Titel des "male chauvinist pig of the year".
Sein bedeutendstes Werk als Musiker war Medienberichten zufolge sein Album "Sold American" aus dem Jahr 1973, das neben dem Titelsong auch die Lieder "High on Jesus" und "The Ballad of Charles Whitman" enthielt. Der Sänger tourte außerdem unter anderem mit Musiklegende Bob Dylan (83), der als Fan von Friedman gilt.
Katzenliebhaber und Autor
Neben seiner Karriere als Musiker wurde Kinky Friedman, der 1944 in Chicago zur Welt kam und in Texas aufwuchs, in den 1980er-Jahren auch durch seine Romane bekannt. Er schrieb etwa 20 Bücher, vor allem Detektivgeschichten, die stark autobiografische Züge haben. Zudem war er Autor einer Kolumne. Der "Kinkster" hatte auch kleine Auftritte in Filmen. Als erklärter Katzenfan gründete er auch die "Utopia Animal Rescue Ranch", die sich um streunende, misshandelte und alte Tiere kümmert.
Kreative Kandidatur fürs Gouverneursamt
Zudem war Kinky Friedman politisch aktiv. Im Jahr 2006 kandidierte der Musiker für das Amt des Gouverneurs von Texas. Er war zwar abgeschlagen, erhielt mit seiner "Why the hell not Kinky?" genannten Kampagne aber immerhin fast 13 Prozent der Stimmen bei der Wahl. Als Grund für seine Kandidatur gab er an, Texas werde "unter seinen Möglichkeiten" regiert. Seine politische Agenda war fantasievoll: Eine durch Legalisierung des Glücksspiels finanzierte Bildungsreform, eine Justizreform, die verhindern sollte, dass Unschuldige zum Tode verurteilt werden, und die Förderung von Biodiesel im Staat Texas waren zentrale Punkte für Friedman, der sich stets gegen "political correctness" und für freie Meinungsäußerung einsetzte.
Kinky Friedman soll außerdem mit den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton (77) und George W. Bush (77) befreundet gewesen sein. Beide hat er im Weißen Haus besucht.