Kritik an Radweg-Lücken
"Versprechen einlösen" – Radler-Demo in Klosterneuburg
Will man im Kierlingtal Radfahren, kommt man an einzelnen Stellen nicht darum herum, die Hauptverkehrsroute B14 zu befahren. Eine Gefahr für Kinder.
Durch Klosterneuburg verläuft der EuroVelo, eine große europäische Radroute. Doch will man in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) etwas ferner der Donau mit dem Drahtesel von A nach B kommen, wird's haarig, wie jetzt die Radlobby Niederösterreich kritisiert.
Ausweichen auf B14
Denn: Beim Radfahren im Kierlingtal, das die Katastralgemeinden Kierling und Maria Gugging umfasst und an St. Andrä-Wördern angrenzt, steigt der Puls, insbesondere, wenn man mit kleinen Kindern unterwegs ist. Grund: An einigen Schlüsselstellen ist es aufgrund der Infrastruktur sowie der Verkehrssituation nicht möglich, abseits der vielbefahrenen B14 zu verkehren. Konkret sind das: Der über die Jahre schon vieldiskutierte Bereich Stollhof, wo es nur einen Gehsteig gibt (der kürzlich zu einem Geh- und Radweg minimal verbreitert wurde), die Otto-Kochwasser-Gasse vor der Pfarre in Kierling, die aufgrund ihrer Einbahnregelung alle Richtung Gugging fahrenden auf die B14 verbannt sowie die fehlende Radweg-Verbindung zwischen Maria Gugging und dem angrenzenden St. Andrä-Wördern.
Demonstration
Laut Radlobby NÖ habe Klosterneuburgs Stadtchef Stefan Schmuckenschlager schon vor Jahren einen Lückenschluss angekündigt, sie sieht ein gebrochenes Versprechen. "Im Dezember 2022 beschloss der Gemeinderat einstimmig, die Lücken Stollhof und Otto-Kochwasser-Gasse im Jahr 2023 schließen zu wollen. Zumindest in der Otto-Kochwasser-Gasse heuer noch eine Lücke im Radnetz zu schließen, wäre ein wichtiges Zeichen der Stadtgemeinde, dass sie ihre eigenen Beschlüsse ernst nimmt", sagt indes Gerhard Allgäuer von den "Parents For Future".
Werner Palfinger, Sprecher der Radlobby Klosterneuburg findet zum Bereich Stollhof deftigere Worte: "Bislang ist nichts von Bauarbeiten zu bemerken, und tatsächlich handelt es sich beim Projekt Stollhof lediglich um einen Geh- und Radweg, der mit einem Rad-Highway (wie von der Politik angekündigt, Anm.) ungefähr so viel zu tun hat wie ein Schotterstraßerl mit einer Autobahn."
Um ihre Forderungen zu untermauern, wird am 25. Oktober vor der Otto-Kochwasser-Gasse in Kierling demonstriert. Auch Wissenschafter des renommierten Institute of Science and Technology (ISTA) – viele davon sind vom Problem selbst betroffen – kündigten sich bereits an.
Lösung ist simpel
Der – sehr einfach umsetzbare – Lösungsvorschlag der Aktivisten: Eine Zusatztafel für die Einbahn – "ausgenommen Radfahrer".
"Es ist höchste Zeit, die Versprechen einzulösen und eine sichere Radverkehrsinfrastruktur im Kierlingtal herzustellen – nicht zuletzt für unsere Schüler:innen", sagt auch Judith Brocza von Parents For Future.