Ermittler zuversichtlich
Vermisster Émile: "Wir wissen, wonach wir suchen"
Mehr als sechs Monate nach dem Verschwinden des kleinen Buben in Südfrankreich bleiben die zuständigen Ermittler weiterhin zuversichtlich.
Was ist mit dem kleinen Émile passiert? Diese Frage beschäftigt die Bewohner des französischen Haut-Vernet im Département Alpes-de-Haute-Provence seit dem 8. Juli 2023. An diesem Tag entwischte der damals zweijährige Bub seinen Großeltern und verschwand. Seitdem prägen Gerüchte, Spekulationen und erfolglose Fährten den Alltag der Dorfbewohner. Derweil rief die Mutter von Émile am Montag auf Facebook erneut zum Gebet für ihren verschwundenen Sohn auf, wie "20 Minutes" schreibt.
"Ermittlungen sind nicht ins Stocken geraten"
Nach außen wirkte es zuletzt so, als tappe die Polizei im Fall Émile im Dunkeln. Doch Jean-Luc Blachon, Staatsanwalt von Aix-en-Provence, versichert: "Die Ermittlungen sind nicht ins Stocken geraten." Gegenüber dem französischen Fernsehsender BFMTV erklärt Blachon, der Fall sei entgegen dem Anschein "aktiv, ja sogar sehr aktiv".
Derzeit würden technische Analysen durchgeführt, um die "zahlreichen Informationen", die bei den Hausdurchsuchungen im Weiler vergangenen November gesammelt wurden, miteinander zu verknüpfen. Ein Ermittler gab an, er suche in der Fülle der gesammelten Daten nach "einem Detail, das den Fall entscheiden könnte". "Wir wissen, was wir suchen", versichert er.
800 Personen an Suchaktion beteiligt
Trotz intensiver Suche kurz nach Émiles Verschwinden – etwa 800 Personen hatten ein weitläufiges Gebiet abgesucht – sind bisher keine eindeutigen Hinweise aufgetaucht. "Vielleicht haben wir etwas übersehen. Wir haben vielleicht nicht richtig gesucht", räumt der Staatsanwalt ein, der nicht ausschließt, dass der Vegetationswechsel aufgrund des Wintereinbruchs die Situation verändern könnte.
"Meine Sorge ist, dass wir diesen Fall nicht zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Es wäre aber ein Fehler, die Hoffnung nicht aufrechtzuerhalten. In den Ermittlungen hat niemand aufgegeben. Es gibt noch Arbeit zu tun, nicht alles wurde analysiert", erklärte Staatsanwalt Blachon.