Kreuzbandriss
Verletzter ÖSV-Star Schwarz: "Würde es gleich machen"
Marco Schwarz hat sich am Donnerstag eine schwere Knieverletzung zugezogen. Kritik wegen zu hoher Belastung will der ÖSV nicht gelten lassen.
Der 28-jährige Allrounder zog sich in der Abfahrt von Bormio eine schwere Knieverletzung zu. Auf der eisigen "Stelvio" gab das Knie des Kärntners nach, Schwarz ließ sich fallen und stürzte ins Netz. Das Resultat des Abflugs, der nicht sonderlich heftig aussah: ein Riss des vorderen Kreuzbandes, ein Einriss des Innenmeniskus und ein leichter Knorpelschaden im rechten Knie. Damit ist die Saison gelaufen. Und auch der Weltcup-Traum des Kärntners geplatzt. Denn Schwarz nahm das Rennen nach seinem Slalom-Sieg in Madonna di Campiglio als Weltcup-Führender in Angriff. Nun ist der Weg für Marco Odermatt frei. Mit Rang zwei in der Abfahrt holte sich der Topfavorit die Gesamtweltcupführung bereits zurück.
Schwarz hat sich derweil bereits am Freitagvormittag einer Operation beim Knie-Spezialisten Dr. Christian Fink, der zuletzt auch Österreichs Fußball-Star David Alaba behandelte, unterzogen. Der Eingriff sei erfolgreich verlaufen, erklärte der heimische Skiverband bereits. "Der Eingriff hat etwa eineinhalb Stunden gedauert. Dabei wurden das vordere Kreuzband, der Innenmeniskus und der Knorpelschaden operativ versorgt", sagte der Knie-Spezialist Fink.
Schon am Samstag werde Schwarz bei einer Pressekonferenz auftreten und über seinen Weg zurück sprechen. Es ist die zweite schwere Knieverletzung in der Karriere des Kärntners nach einem Kreuzbandriss im linken Knie, den sich der Allrounder in Bansko 2019 zuzog. Schwarz muss das Knie nun mehrere Wochen durch Krücken entlasten, der Kärntner wird aber bereits am Freitagabend mit einer leichten Physiotherapie beginnen.
ÖSV weist Kritik zurück
Der Sturz des Gesamtweltcup-Führenden hat am Donnerstag viel Kritik ausgelöst. Einige Stimmen, die das Rennprogramm des Kärntners kritisierten, kamen auf. Denn Schwarz hat sich zu Saisonbeginn als einziger Läufer das Ziel gesetzt, alle Weltcuprennen zu bestreiten, ging tatsächlich in bisher jedem Bewerb an den Start. Von einer Überbelastung will man beim ÖSV jedoch nichts wissen. "Wir sind am Anfang der Saison, es ist Dezember, er ist körperlich topfit. Wir haben es gestern analysiert, er hat gemeint, er würde es wieder gleich machen. Wenn es Ende Februar wäre, könnte man da spekulieren, aber das ist definitiv kein Grund gewesen", konterte ÖSV-Cheftrainer Marko Pfeifer im "ORF".
Eine Meinung, die auch Experte Hans Knauß unterstrich. "Ich würde an seiner Stelle auch alles gleich machen. Er war auf der Riskierer-Linie unterwegs, nur so gewinnst du hier etwas. Man könnte sagen: Vielleicht lieber einen Meter ausholen, aber wir haben Ende Dezember, es darf nicht die Rede davon sein, dass es zu viel Belastung für ihn ist", so der ehemalige Abfahrer, der eher die mangelnde Erfahrung des 28-Jährigen auf Abfahrten anführte. "Gewisse Kräfte, wie sie wo wirken, erfährt man erst, wenn man ans Limit geht. Diese Kurve birgt eine gewisse Gefahr, das weiß man", meinte Knauß.
"Wir haben es schon befürchtet, bevor wir die Diagnose hatten. Schade für ihn, aber auch für unsere Herren-Mannschaft. Aber es sind Profis, das ist leider part of the game. ,Blacky´ hat heute vor der OP noch eine WhatsApp geschrieben, da halten alle zusammen", betonte Österreichs Herren-Cheftrainer weiter.