Große Rettungsaktion
Verletzter Fischotter irrte durch Kremser City
Große Rettungsaktion in Krems: Ein verletztes Fischotter-Mädchen irrte planlos mitten in der City umher, es einzufangen gestaltete sich schwierig.
Ein herziges Fischotter-Mädchen hielt jetzt Tierschützer in Krems auf Trab: Das kleine Raubtier war von aufmerksamen Passanten in der Gartengasse im Stadtzentrum entdeckt worden, umgehend wurde das Tierheim Krems über die Sichtung informiert.
Polizei fing Tier ein
"Das beunruhigte uns sehr, da sich kein Gewässer in unmittelbarer Nähe befand und sich das Tier laut einem Anrufer sehr träge bewegte", berichtet der Tierschutzverein. Doch noch bevor eine große Rettungsaktion organisiert werden konnte, verlor sich die Spur des Fischotter-Mädchens schon wieder.
Am Abend konnte ihn die Polizei schließlich einfangen und sichern. Der Anblick des Wasser-Marders schockierte sogar die hartgesottenen Mitarbeiter des Tierheims. "Das Wildtier hatte oberhalb der Schnauze eine tiefe Wunde, die ein Schwimmen und Jagen unmöglich machte. Vermutlich war er deshalb auf Nahrungssuche in der Stadt unterwegs", so der Tierschutzverein.
„Das beunruhigte uns sehr, da sich kein Gewässer in unmittelbarer Nähe befand ...“
Der Otter wurde zur Erstversorgung zum Tierarzt gebracht, die Nacht durfte der mehr als angeschlagene Vierbeiner dann auf der Wildtier-Pflegestation von Bea Coreth im Bezirk Tulln verbringen, wo auch die Schwere der Verletzungen erstmals so richtig beobachtet werden konnten. Coreth brachte den Kleinen deshalb am nächsten Morgen umgehend zu Wildtier-Spezialist und Veterinärmediziner Ingo Mai nach Gföhl (Krems).
Anlass zur Sorge
Der gründliche Tierarzt-Check zeigte das gesamte Ausmaß der Blessuren. Die tiefe Verletzung an der Nase lasse Luft falsch ein- und ausströmen, berichtet Otter-Pflegerin Bea Coreth. Das herzige Tier hätte dringend eine Operation gebraucht, die Gegebenheiten hätten dies aber nicht zugelassen. Weil die Wunde bereits älter sein dürfte, ist nicht genügend Haut zum Nähen da, heißt es.
Das Tier ist nun in der Wildtierstation von Karin Brunner in Gföhl untergebracht. "Wir können derzeit nur abwarten, wie der Heilungsprozess verläuft und ganz fest die Daumen drücken, dass alles wieder gut wird. Fressen tut sie jedenfalls…", schreibt das Tierheim Krems auf Facebook.
Ob das Otter-Mäderl nach Genesung wieder ausgewildert werden kann, ist noch völlig unklar.