Verlässt Superhirn Red Bull? Frau Newey mischt mit

Beim dominierenden Rennstall der Formel 1 kehrt auch nach dem Doppelsieg im Großen Preis von Japan keine Ruhe ein. Zwar holte Dreifach-Weltmeister Max Verstappen bereits seinen 57. Rennerfolg, gewann den dritten von vier Großen Preisen in diesem Jahr, doch die Affäre rund um Teamchef Christian Horner und die möglichen Folgen bestimmen weiterhin die Schlagzeilen.

Die Horner-Affäre

Zur Erinnerung: Horners ehemalige persönliche Assistentin wirft dem 50-jährigen Briten grenzüberschreitendes Verhalten vor. Dieser Verdacht wurde innerhalb des Energydrink-Imperiums untersucht – von einem Anwalt, an dessen Unabhängigkeit es Zweifel gibt, schließlich soll er auch für die thailändischen Red-Bull-Mehrheitseigentümer, die Familie Yoovidhya, arbeiten. Doch die Yoovidhyas stützten Horner zuletzt, so konnte sich der längstdienendste Teamchef der Motorsport-"Königsklasse" im Amt halten.

Und an eine Ablöse ist aktuell auch nicht zu denken, Horner wies die Vorwürfe stets zurück. Auch, als pikante WhatsApp-Chats zwischen dem Teamchef und seiner ehemaligen engen Mitarbeiterin auftauchten, deren Echtheit der Brite selbst nie bestritt. Die Frau hat nun gegen die Reed-Bull-Untersuchung eine Beschwerde eingebracht, sich auch beim Motorsport-Weltverband über Horner beschwert. Außerdem soll sie eine arbeitsrechtliche Klage anstreben, da sie mittlerweile suspendiert wurde.

Newey heiß begehrt

Der Fall Horner reißt jedenfalls einen breiten Graben in den Rennstall. Auf der einen Seite steht Horner, gestützt von den Thailändern, auf der anderen Seite Star-Fahrer Max Verstappen, dessen Vater Jos jüngst nicht mit Kritik am Teamchef sparte, sowie Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko und auch Superhirn Adrian Newey, der als Mastermind hinter den aktuell so dominanten Red-Bull-Autos gilt. Newey und Horner verband einst eine Freundschaft, doch der 65-Jährige soll sich ebenso vom Teamchef distanziert haben.

Und könnte das Team bald verlassen. Aston Martin machte dem Star-Designer bereits ein Angebot, Milliardär Lawrence Stroll will Newey unbedingt unter Vertrag nehmen, am liebsten im Paket mit Verstappen. Auch Ferrari zeigt nicht zum ersten Mal großes Interesse an Newey, wollte den Star-Designer bereits mehrmals unter Vertrag nehmen. Und streckte nun wieder die Fühler aus.

Frau Newey mischt mit

Dabei mischt nun auch seine Frau Amanda mit, wie "F1 Insider" berichtet. Die Südamerikanerin soll nämlich ganz und gar nicht gut auf Horner zu sprechen sein. Einerseits, weil der Brite ihr Tickets für das Fahrerlager verwehrt haben soll, andererseits, weil er dem 65-jährigen Star-Designer in der Anwesenheit seiner Frau mitgeteilt haben soll, dass Newey nicht alleine für die Überlegenheit der Bullen verantwortlich sei.

Bisher scheute Newey den Wechsel zu Ferrari, auch, weil er nicht nach Italien übersiedeln wollte. Doch nun scheint alles anders zu sein. Auf X, ehemals Twitter, hat Frau Newey einem Posting ein Like gegeben, das andeutete, dass es der 65-jährige Star-Designer bereuen könnte, nie für Ferrari und gemeinsam mit Lewis Hamilton gearbeitet zu haben. Der Siebenfach-Weltmeister wird ab 2025 für die Scuderia fahren. Das Like verschwand kurze Zeit später wieder, könnte aber ebenso ein Hinweis auf einen bevorstehenden Wechsel sein.

Newey-Nachfolger schon gefunden?

Genauso wie der Umstand, dass bei Red Bull gar nicht mehr viel Wert auf Neweys Expertise gelegt werden könnte, man stattdessen auf Cheftechniker Pierre Wache setze. Dessen Vertrag soll erst kürzlich dem Bericht zufolge verlängert worden sein. Allerdings soll auch Mercedes am Franzosen dran sein.

Und wenn Newey geht, dann wird auch plötzlich ein Verstappen-Abgang wieder möglich. Der Niederländer hat mehrere Ausstiegsklauseln in seinem noch bis 2028 laufenden Vertrag. Unter anderem für den Fall, dass Schlüsselkräfte das Team verlassen – wie etwa Marko, oder Newey...